Klagenfurt/Villach - Der KAC hat die Hoffnungen der Vienna Capitals auf die direkte Qualifikation für das Play-off der Erste Bank Eishockey Liga so gut wie beendet. Österreichs Rekordmeister setzte sich in der 40. Runde am Dienstagabend zu Hause 5:4 (2:0,2:0,1:4) durch und buchte damit als viertes Team den Fixplatz im Viertelfinale. In einer kuriosen Partie lagen die Klagenfurter bereits 5:0 voran, ehe sie am Ende aber noch einmal gehörig zittern mussten.

3:46 Minuten benötigten die in der Tabelle fünf Zähler hinter Ljubljana auf Rang sieben stagnierenden Capitals, um dem Spiel beinahe noch eine überraschende Wende zu geben. Nach einer zuvor emotionslosen Vorstellung war die Führung des KAC auch in dieser Höhe verdient, ehe Martin Oraze (45./PP), Jonathan Ferland (46.), Nathan Robinson (48.) und Philipp Pinter (49.) Konzentrationsschwächen der Hausherren zu nutzen vermochten.

Als KAC-Raubein Mike Siklenka 59 Sekunden vor der Schlusssirene für zwei Minuten vom Eis musste, schien für die Wiener sogar der Ausgleich möglich. Der in der Tabelle viertplatzierte KAC rettete bei einer 4:6-Unterzahl (Caps-Goalie Divis vom Eis) aber den Vorsprung über die Zeit. Noch vier Runden sind im Grunddurchgang zu spielen.

Beide Teams waren vor knapp 4.000 Zuschauern verändert gestartet. Bei den Gästen fehlte Torjäger Benoit Gratton aufgrund einer Kopfblessur, beim KAC war Jordan Morrison am Dienstag abgemeldet worden. Der Kanadier verabschiedete sich aus Österreich Richtung Lillehammer.

Die Rotjacken nutzten gegen ein ohne Leidenschaft spielendes Samuelsson-Team dann rasch ihre Chancen. Manuel Geier (6.) und Tyler Scofield (8./PP) legten die Basis, Siklenka (31./PP), Gregor Hager (38.) und Kapitän Christoph Brandner (42.) bauten die Führung aus. Erst als die Konzentration beim KAC schwand, kamen die Wiener auf, ehe die Kärntner im Finish wieder in die Spur fanden.

Sieg für den VSV

Der EC VSV hat in der Villacher Stadthalle vor 2.800 Zusehern gegen RB Salzburg knapp mit 4:3 n.V. (1:0,2:0,0:3/1:0) gewonnen. Der unerwartete Heimsieg wirkte sich für die Kärntner in der Tabelle nicht aus, weil auch Graz sein Heimspiel gegen Linz mit 3:2 gewann. Der VSV verbleibt an neunter Stelle, der Rückstand auf Rang sechs, den nun Ljubljana einnimmt, beträgt nun aber sieben Punkte.

Die Villacher gingen bereits nach 147 Sekunden durch Legionär Craig Weller in Führung, in der Folge dominierten die Gastgeber, das 2:0 lag mehrmals in der Luft. Der ersatzgeschwächte Meister aus Salzburg, bei dem sechs Stammspieler fehlten, kam anfangs nur in seinen drei Überzahlspielen halbwegs gefährlich ins Drittel der Kärntner. Just als Salzburg im zweiten Drittel besser ins Spiel fand, erhöhten die Gastgeber mit einem Doppelschlag innerhalb von 126 Sekunden durch Razingar (32./Solo) und Kaspitz (34./PP) auf 3:0.

Im letzten Spielabschnitt drehten die Bullen auf, binnen 235 Sekunden glückte den Mozartstädtern der verdiente Ausgleich. Villach wankte, schlug aber in der Overtime zurück. Exakt nach 45 Sekunden gelang Roland Kaspitz mit einem "Zaubertor" die Entscheidung zum 4:3, der VSV-Stürmer hatte zuvor die komplette Abwehr der Salzburger schwindlig gespielt und die Scheibe hoch unter die Latte geknallt.

Graz schlägt Black Wings

Die Graz 99ers haben gegen die Black Wings Linz in der Eishalle Liebenau vor 1.950 Zusehern knapp mit 3:2 (1:1,1:1,1:0) gewonnen. Beim vierten Heimsieg in Serie avancierte Olivier Latendresse im Duell mit dem überlegenen Liga-Spitzenreiter mit zwei Treffern zum Matchwinner für die Steirer. Mit dem ersten Saisonsieg gegen die Linzer rückten die 99ers den auf Platz sieben liegenden Vienna Capitals in der Tabelle bereits bis auf einen Punkt nahe.

Den Zuschauern wurde ein abwechslungsreiches Match geboten, in dem die 99ers in der 14. Minute durch Latendresse in Führung gingen. Daniel Mitterdorfer stellte zwei Minuten später den Ausgleich her, im Mitteldrittel schoss Danny Irmen die schon als Gewinner des Grunddurchganges feststehenden Gäste sogar mit 2:1 in Führung (23.). Noch im selben Spielabschnitt konnte Patrick Harand auf 2:2 (27.) stellen. Und im von beiden Seiten ambitioniert geführten Schlussdrittel scorte wieder Latendresse. Der Siegestreffer des Kanadiers, der das Match drehte, fiel in der 42. Minute.

Graz-Spieler Daniel Woger erlitt nach einem Check von Justin Keller im ersten Drittel eine schwere Gehirnerschütterung und muss sechs Wochen pausieren. (APA)

Ergebnisse der 40. Runde der Erste Bank Eishockey Liga vom Dienstagabend:

EC KAC - UPC Vienna Capitals 5:4 (2:0,2:0,1:4). Klagenfurter Stadthalle, 3.996 Zuschauer, SR Hascher/Trilar. Tore: Geier (6.), Scofield (8./PP), Siklenka (31./PP), Hager (38.), Brandner (42.) bzw. Oraze (45./PP), Ferland (46.), Robinson (48.), Pinter (49.). Strafminuten: 14 bzw. 16 plus 10 Disziplinar Insana

EC Rekord Fenster VSV - EC Red Bull Salzburg 4:3 n.V. (1:0,2:0,0:3/1:0). Villacher Stadthalle, 2.800, SR Dremelj/Potocan. Tore: Weller (3.), Razingar (32.), Kaspitz (34./PP, 61.) bzw. Aubin (49.), Latusa (51., 53.). Strafminuten: 14 bzw. 12 plus 10 Disziplinar Abid

Moser Medical Graz 99ers - EHC Liwest Black Wings Linz 3:2 (1:1,1:1,1:0). Graz, Eishalle Liebenau, 1.950, SR Smetana/Veit. Tore: Lattendresse (14., 42.), Harand (27.) bzw. Mitterdorfer (16.), Irmen (23.). Strafminuten: 8 bzw. 4