Ramallah - Nahezu 2,5 Millionen Palästinenser oder mehr als 63 Prozent der arabischen Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens leben unter der Armutsgrenze. Das ergab eine Studie, die das Palästinensische Zentrale Statistikamt (PCBS) am heutigen Montag in Ramallah veröffentlichte. Der Erhebung zufolge sind es im Gaza-Streifen sogar 83 Prozent der Bevölkerung, die täglich mit weniger als zwei Dollar pro Person auskommen müssen. Im Westjordanland beträgt der Armutsanteil 53 Prozent. Für die Studie wurden im April und Mai 3.486 zufällig ausgewählte Haushalte befragt.

Das UNO-Hilfswerk für palästinensische Flüchtling (UNRWA) hatte die internationale Gemeinschaft erst am Freitag um zusätzliche Spenden in Höhe von 103 Millionen Dollar (87,2 Mill. Euro) gebeten. Nach Angaben des UNRWA-Leiters Peter Hansen lebt derzeit freilich nur jeder sechste Palästinenser unter der Armutsgrenze und jeder vierte Palästinenser sei arbeitslos. Nach der Studie des PCBS sind fast 40 Prozent arbeitslos.

Seit Beginn des Palästinenser-Aufstands im September 2000 hat Israel die Grenzen zum Westjordanland und dem Gaza-Streifen abgeriegelt. Tausende Palästinenser verloren dadurch ihre Arbeitsplätze in Israel. Israelische Blockaden und Ausgangssperren innerhalb der Palästinensergebiete verschärften die Lage. (APA/dpa)