"Für einen unabhängigen ORF": 1316 ORF-Journalisten - davon 1126 hauptberufliche ORF-Mitarbeiter - haben unterschrieben: "Wut-Re(d)aktion" twitterte Armin Wolf dazu

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Die ORF-Redakteure haben am Mittwoch Ergebnisse der Unterschriftenaktion "für einen unabhängigen ORF und gegen parteipolitische Postenbesetzungen" bekanntgegeben. Demnach haben 1126 hauptberufliche ORF-Journalisten (von rund 1500) und 190 weitere Informationsprogrammmitarbeiter unterschrieben. In manchen Bereichen wie bei den ORF-Auslandskorrespondenten, der Fernsehwissenschaft, bei ORF 3 und im Radio bei der aktuellen Kultur und in der Konsumentenredaktion hätten 100 Prozent der Journalisten unterschrieben, hieß es in einer Aussendung. "Insgesamt unterzeichneten mehr als drei Viertel aller bei ORF-Redakteurssprecherwahlen Wahlberechtigten das vorbehaltlose Bekenntnis zu einem wirklich unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk."

Redakteursratsvorsitzender Fritz Wendl sagte: "Diese Aktion ist ein Riesenerfolg und ein klares Bekenntnis zur Unabhängigkeit des ORF und zeigt eindrucksvoll, wie groß die Empörung unter den ORF-Journalistinnen und -Journalisten ist." Dieter Bornemann, TV-Redakteursrat, erklärte: "Die Kolleginnen und Kollegen haben sich sogar angestellt, um mit ihrer Unterschrift den Unmut über parteipolitische Besetzungen auszudrücken."

Die Unterschriftenaktion lief vom 29. Dezember bis zum 10. Jänner. "Obwohl es in einigen Redaktionen Druck auf die Mitarbeiter gegeben hat, nicht zu unterschreiben, und trotz Urlaubszeit und Krankenständen ist die Liste eine mehr als klare Botschaft an die Geschäftsführung, die Parteien und die Öffentlichkeit", sagte die Vertreterin der Landesstudios im Redakteursrat, Eva Ziegler. 

Nachdem jetzt auch noch bekanntgeworden sei, dass Nikolaus Pelinka immer noch Einladungen an die Mitglieder des SPÖ-"Freundeskreises" im Stiftungsrat sowie an SPÖ-Klubchef Josef Cap und Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas zu einem Treffen in den Räumlichkeiten des SPÖ-Parlamentsklubs verschicke, könne "wohl davon ausgegangen werden, dass nun endlich auch der ORF-Generaldirektor erkennt, wie inakzeptabel eine ORF-Beschäftigung von Nikolaus Pelinka wäre", so die Redakteursprecher. (red)