Die Einnahme von Arzneien, Alkohol oder Drogen beeinflussen die Fahrtauglichkeit.

Foto: obx-medizindirekt

Regensburg - Es gibt viele Gründe, die zu einem Unfall führen können. Die Einnahme von Medikamenten ist ein wichtiger Risikofaktor. Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen hat ergeben, dass rund 20 Prozent aller Arzneimittel das Reaktionsvermögen herabsetzen und viele Unfälle unter dem Einfluss von Arzneimitteln verursacht werden.

Schon übliche Grippemittel können, je nach enthaltenen Wirkstoffen, die Fahrtüchtigkeit erheblich einschränken, teilt der deutsche Reportagedienst obx-medizindirekt mit. Gleiches gilt für Schlaf- oder Beruhigungsmittel mit dem Wirkstoff Diazepam, Midazolam oder Flunitrazepam, die auch gegen Angststörungen oder Muskelverspannungen eingesetzt werden. Antihistaminika in Allergiemitteln oder Hustenblocker besitzen ähnliche Wirkungen. Auf dem Beipackzettel sind Hinweise zur Einschränkung der Fahrtüchtigkeit nachzulesen - detailierte Auskünfte geben auch Apotheker.

Auch Krankheiten beeinflussen Fahrvermögen

Doch nicht nur die Einnahme von Medikamenten, Alkohol oder Drogen beeinflussen die Fahrtauglichkeit. Auch chronische Krankheiten, Demenz, Durchblutungsstörungen, Herzerkrankungen oder vermindertes Sehvermögen können die Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr erheblich herabsetzen. Ein Diabetiker beispielsweise kann fahruntauglich werden, wenn er in eine Unterzuckerung gerät.  Asthmapatienten können bei Anfällen von Atemnot zur Unfallgefahr werden, ebenso wie Herzpatienten, die am Steuer eine Angina-pectoris-Attacke erleiden.

Starke Schmerzen, etwa nach einer Sportverletzung oder fiebrige Erkrankungen können die Fahrfähigkeit ebenso mindern wie Übermüdung und vor allem auch Stress. Das Unfallrisiko beim Autofahren unter Stress ist fünfmal so hoch wie unter entspannten Bedingungen.

Immer wieder taucht die Forderung auf, ältere Menschen nicht mehr ans Steuer zu lassen. Alter allein ist aber kein ausreichender Grund für ein Fahrverbot. Ein gesunder 90-Jähriger kann unter Umständen problemlos Auto fahren, während ein 25-Jähriger fahruntauglich ist, weil er wegen einer bestehenden Allergie bestimmte Antihistaminika einnimmt, die Müdigkeit verursachen.  Häufig mehren sich mit den Jahren aber die körperlichen Beeinträchtigungen. Nachlassende Seh- und Hörfähigkeit können allein schon die Fähigkeit zum Autofahren reduzieren.

Eine Möglichkeit mögliche Risikofaktoren zu entdecken sind regelmäßige Gesundheitskontrollen für Führerscheinbesitzer. Die Neuausstellung der ab dem Jahr 2013 auf 15 Jahre befristeten Führerscheine im Scheckkartenformat sind in Österreich nicht an Gesundheitskontrollen gekoppelt, obwohl von der EU empfohlen. Ebenso wenig sind häufigere ärztliche Kontrollen bei Lenkern über 50 Jahren geplant. (red)