Wien/Reichenau - 2012 ist das Jahr der Jubiläen, auch für die Sommerfestspiele Reichenau: Zum 25-jährigen Bestehen setzt das Intendantenehepaar Peter und Renate Loidolt auf bewährte Meisterwerke von Johann Nestroy und Arthur Schnitzler und bekannte Festspieldarsteller wie Nikolaus Haag, Maria Happel oder Toni Slama. Auftakt ist am 30. Juni mit Nestroys Frühere Verhältnisse. Maria Happel, seit den 1990er-Jahren fester Bestandteil von Reichenau, will das Stück möglichst nahe an Nestroy inszenieren und plant auch, eigene Musikkompositionen beizusteuern.

Am 5. Juli feiert Schnitzlers Reigen Premiere (Regie: Helmut Wiesner), passend zum 150. Geburtstag des Autors. Weiters auf dem Programm stehen Ungeduld, eine Adaption von Stefan Zweigs Roman Ungeduld des Herzens (Regie: Michael Gampe), Tolstojs Anna Karenina (Regie: Hermann Beil) sowie die beliebten Klavierkonzerte von Rudolf Buchbinder und Oleg Maisenberg.

Um die Zukunft machen sich Peter und Renate Loidolt keine Sorgen, finanziell ist das Festival gut gedeckt. 85 Prozent des Budgets stammen aus dem Kartenverkauf, fünf Prozent von Sponsoren, die restlichen zehn Prozent kommen vom Land Niederösterreich: Die Festspiele Reichenau genießen einen guten Ruf, die Zuschauer werden jährlich mehr, heuer erwarte man bis zu 40.000 Gäste.

Ein Generationswechsel steht 2015 bevor: Peter und Renate Loidolt gaben bekannt, bis dahin im Amt bleiben zu wollen. (beg, DER STANDARD - Printausgabe, 12. Jänner 2012)