Wien - In einem sehr festen Marktumfeld haben auch die Ölpreise am frühen Donnerstagnachmittag Aufschläge verbucht. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 102,09 Dollar und damit 0,94 Prozent mehr als noch am Mittwoch. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 113,26 Dollar gehandelt.

Nach den Worten der Commerzbank-Experten würden sich belastende und unterstützende Nachrichten für die Ölnotierungen derzeit die Waage halten. Zwar seien die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 5 Mio. Barrel gestiegen, was den Ölpreis grundsätzlich belaste. Die Angebotsrisiken würden einem Preisrückgang aber bis auf weiteres entgegenstehen.

So habe etwa die Ölgewerkschaft in Nigeria mit einer Lahmlegung der dortigen Ölproduktion gedroht. Auch dürften sich die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen nach einem tödlichen Bombenanschlag auf einen Atomwissenschaftler in Teheran weiter zuspitzen, schreiben die Commerzbank-Experten. Ohne die mit diesen Angebotsrisiken verbundene Risikoprämie würde der Ölpreis vermutlich tiefer tendieren, heißt es weiter.

Das Gold-Vormittagsfixing in London lag am Donnerstag bei 1.654,75 Dollar und damit über dem Mittwochvormittags-Fixing von 1.642,10 Dollar. Die Commerzbank-Experten vermuten damit die Schwäche beendet, die den Goldpreis Ende Dezember vorübergehend auf 1.523 Dollar und damit auf sein 5,5-Monatstief gedrückt habe, wie sie schreiben.

Unter den Industriemetallen hoben die Experten Eisenerz hervor, dessen Preis sich in der vergangenen Woche wieder erholt und von dem Mitte Dezember markierten Zwischentief abgesetzt habe. Als Preistreiber streichen sie einerseits eine robuste Nachfrage - in erster Linie aus China - hervor. Andererseits verweisen sie auf Angebotsprobleme, nachdem der weltweit größte Eisenerzproduzent, der brasilianische Vale-Konzern, eine geringere Liefermenge in Zusammenhang mit den starken Regenfällen in drei Bundesstaaten seit Mitte Dezember in Aussicht gestellt habe. (APA)