Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: (c) AP

Google möchte mit der am Dienstag gestarteten erweiterten Suche, soziale Netzwerke in die Suchergebnisse einbinden. Dadurch soll die Suche stärker personalisiert werden. Bisher ist aber nur das eigene Netzwerk Google+  eingebunden. Grund dafür ist, dass  Google keinen Zugriff auf die relevanten Schnittstellen bei Facebook, Twitter und Co hat.

Kritik

Das sorgt für Kritik. Vor allem die Microblogging-Plattform Twitter fühlt sich benachteiligt. Man sei "besorgt, dass durch Googles Änderungen das Auffinden (von Twitter-Meldungen) schwerer" werde, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Die Bürgerrechtsorganisation EPIC hält die Änderungen für kartellrechtlich bedenklich. Google nutze sein Quasi-Monopol bei der Internet-Suche dazu, seine soziale Plattform gegenüber den Mitbewerbern zu bevorzugen, meint die Organisation.

Irrelevant

Für Danny Sullivan von SearchEngineLand verfälscht die neue Suche die Ergebnisse, da sie relevante Suchergebnisse hinter Seiten aus Google+ reiht. Ohne in einen Google-Account eingeloggt zu sein, hat er nach Music gesucht. Neben den Suchergebnissen tauchen in einer Spalte die Google+ Seiten von Britney Spears, Snopp Dogg und Mariah Carey auf. Sullivan kritisiert, neben der fraglichen Relevanz von Britney Spears bei der Suche nach Musik, dass keine Facebook-Seiten oder Twitter-Accounts der Künstler angezeigt werden.

Da er sich nicht eingeloggt hat und Google Chrome im Inkognito-Modus laufen hatte, sieht Sullivan die Einblendung der Google+ Seiten als Werbung für die Plattform. Was die Befürchtungen von EPIC untermauert. Allerdings sind die Seite von den Suchergebnissen abgekoppelt. Das bedeutet die Suchergebnisse selbst werden nicht beeinflusst, wenn man nicht bei Google eingeloggt ist.

Nutzt Google seine Macht aus?

Googles Suche+ birgt eher weniger die Gefahr, dass die Ergebnisse weniger relevant sind. Google könnte aber ein kartellrechtliches Verfahren blühen, wenn es weiterhin seine Marktmacht dazu nutzt, um Werbung für sein Netzwerk zu machen. Da nutzt es dem Konzern nichts, wenn er behauptet, dass Google+ kein Netzwerk sondern ein Teil von Google ist. Auch das Argument, dass die anderen Netzwerke Google keinen Zugang zu ihren Schnittstellen gewährt, hat wenig Gewicht. Facebook und Twitter werden nur sehr ungern ihre Daten an Google weitergeben. (soc)