Bern - Schwere Misshandlungen führen bei Kindern zu Veränderungen an bestimmten Genen, die für die Stressverarbeitung wichtig sind. Das haben Forscher der Universität Genf herausgefunden. Die Folgen können psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter sein.

Das Team um Alain Malafosse untersuchten 101 erwachsene Personen, die an einer so genannten Borderline-Persönlichkeitsstörung litten, wie die Universität Genf am Donnerstag mitteilte. Solche Menschen sind impulsiv und haben Probleme, stabile Beziehungen zu führen.

Ein Teil der Borderline-Patienten war in der Kindheit sexuell oder körperlich misshandelt oder vernachlässigt worden, wie die Forscher im Fachblatt "Translational Psychiatry" berichten. Bei diesen Patienten fanden sich viel häufiger als bei nicht Misshandelten ganz bestimmte Veränderungen an der Erbsubstanz. Es handelte sich um sogenannte epigenetische Veränderungen, welche die Kontrolle der Aktivität von Erbanlagen beeinflussen. (APA)