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Hannes Reichelt unterwegs zur Trainingsbestzeit.

Foto: REUTERS/Arnd Wiegmann

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Eine Drohne über dem Hundschopf soll für spektakuläre Bilder sorgen.

Foto: EPA/ALESSANDRO DELLA BELLA

Wengen - Hannes Reichelt kommt in der Abfahrt immer besser in Schwung. Der Salzburger hat seine aktuelle Hochform in der Königsdisziplin des alpinen Ski-Weltcups am Donnerstag mit der Bestzeit im zweiten und letzten Wengen-Training unterstrichen. Reichelt, der von 2009 bis 2011 in Wengen wegen zu schwacher Abfahrtsleistungen stets hatte zuschauen müssen, war auf der längsten Abfahrt des Weltcups in 2:37,46 Minuten am schnellsten.

Kritik

Es folgten der Norweger Aksel Lund Svindal (+0,16 Sekunden) und der Schweizer Lokalmatador Carlo Janka (0,31) auf den Plätzen zwei und drei. Titelverteidiger Klaus Kröll wurde Sechster (0,73). Einige Athleten übten Kritik an der Pistenpräparierung, für die Spezial-Abfahrt am Samstag kündigt sich ein wilder, unruhiger Ritt mit zahlreichen Schlägen an. "Das wird das schwierigste Wengen der vergangenen Jahre. Die Schläge saugen dich aus, dazu kommt die Länge", meinte Kröll.

Der Steirer fürchtet auch, dass es - wie schon öfters in Wengen - ein Rennen für die frühen Startnummern werden könnte. Die Trainings bestätigten diese Ansicht, denn am Mittwoch war Peter Fill mit Nummer 3, am Donnerstag Reichelt mit Nummer 4 am schnellsten. "Wenn sich die Temperaturen nicht ändern und die Piste nicht kompakter wird, dann kann uns ein Startnummernrennen passieren", erklärte Kröll. Dennoch zählt sich der 31-Jährige neuerlich zum engsten Favoritenkreis, eine zusätzliche Trainingsfahrt wird er am Freitag im Anschluss an die Super-Kombinations-Abfahrt absolvieren.

Reichelt zuversichtlich

Reichelt fuhr die zweite Trainingsbestzeit seiner Karriere, gleichzeitig nach Beaver Creek die zweite dieser Saison. "Ich hab' bei der Minschkante einen schweren Fehler gemacht. Trotzdem war ich schnell, das ist ein gutes Zeichen", erklärte der Radstädter zufrieden. "Aber die Abfahrtsstars haben alle gebremst", wusste der aktuell Siebente im Abfahrts-Weltcup, der jedoch hinzufügte: "Auch ich habe noch ein paar Reserven." Gut gelaunt nahm Reichelt auch zur Diskussion rund um die womöglich nicht regelkonforme, latexähnliche Unterwäsche von Tina Maze Stellung: "Da werden jetzt die Sadomaso-Shops in Slowenien ausverkauft sein."

Wie Romed Baumann oder Reichelt wärmt sich auch ÖSV-Youngster Joachim Puchner am Freitag mit der Super-Kombi für Samstag auf. "Das ist sicher keine optimale Vorbereitung, so ein langer Tag kostet viel Kraft. Aber ich muss sowieso lernen, mit solchen Belastungen umzugehen", meinte der Salzburger, der über die Beschaffenheit der Piste sagte: "Natürlich ist es schlagig. Aber wir sind Abfahrer, das vertragen wir schon."

Drohne beim Hundschopf

Etwas Neues einfallen lassen hat sich Regisseur Beni Giger. Eine ferngesteuerte Drohne wird den Speedpiloten am Hundschopf folgen und wohl besonders spektakuläre Fernsehbilder liefern. "Ein Mann steht auf dem Hundschopf und kann per Fernsteuerung die Drohne lenken. Auch die Kamera ist schwenkbar", so Giger. Damit die Abfahrer ob des fliegenden Objekts nicht abgelenkt werden, soll die Drohne stets hinter ihnen fliegen. Aufgrund des tadellosen Wetterberichts sollten am Samstag bei der Übertragung der Lauberhornrennen faszinierende Einblicke geboten werden. (APA/red)