Seoul - Die nordkoreanischen Streitkräfte haben nach südkoreanischen Angaben in dieser Woche erneut Testraketen mit kurzer Reichweite an der Ostküste des Landes abgefeuert. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul bestätigte am Freitag Medienberichte aus Japan, wonach das stalinistisch geführte Nordkorea am Mittwoch drei Raketen gestartet habe. "Unser Militär wusste davon."

Die Zeitung "Shankei Shimbun" berichtete unter Berufung auf japanische Regierungskreise, dass es sich vermutlich um Boden-Boden-Raketen des Typs KN-02 gehandelt habe. Die Tests dienten vermutlich dem Ziel, die Technologie der Raketen zu verbessern. Unklar war, ob die Tests im Rahmen eines Manövers der nordkoreanischen Volksarmee unternommen wurden. Die geschätzte Reichweite der KN-02-Raketen beträgt 120 Kilometer.

Nordkorea testet regelmäßig Raketen mit kurzer Reichweite. Vor den jüngsten Tests hatte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben am selben Tag im Dezember zwei Raketen abgefeuert, als das kommunistische Land die Nachricht vom Tod des langjährigen Machthabers Kim Jong-il verbreitet hatte. Kim war nach offizieller Darstellung am 17. Dezember infolge eines Herzinfarkts im Alter von 69 Jahren gestorben. Die Nachricht hatte Nordkorea aber erst zwei Tage später verbreitet. (APA)