Innsbruck - Die massiven Verluste der landeseigenen Hypo Tirol Bank im Italiengeschäft wird jetzt die Innsbrucker Staatsanwaltschaft beschäftigen. Am Donnerstag fand ein Treffen zwischen Vertretern des Instituts und der Anklagebehörde statt, bei dem der Vorstand "ausführlich über den aktuellen Stand der Aufarbeitung in der Causa" berichtet habe, teilte die Bank am Freitag in einer Aussendung mit.

Zudem habe man die bereits Anfang Dezember der Finanzmarktaufsicht (FMA) übergebene Anzeige nach dem Bankwesengesetz zur Verfügung gestellt. Die Anklagebehörde werde auf Basis dieser Unterlagen ein Ermittlungsverfahren einleiten, hieß es. Zusätzlich hätten die Verantwortlichen jene Teile der Korrespondenz mit der FMA abgeliefert, die etwaige "strafrechtliche Inhalte" betreffen würden.

Anfang Dezember war bekanntgeworden, dass die Hypo Tirol im laufenden Jahr in ihrem Italien-Geschäft Kreditausfälle bis zu 120 Mio. Euro hinnehmen muss. Die Bank sieht sich bei Teilen der Ausfälle als Betrugsopfer. Ausmaß und Zustandekommen der Kreditgeschäfte ließen auf ein "kriminelles Vorgehen" schließen. Zum Teil seien die Kredite über dazwischen geschaltete Vermittler ohne persönlichen Kontakt zum Kreditwerber vergeben worden, teilweise seien sie mangelhaft dokumentiert und die Bewertung von Sicherheiten unzureichend bzw. würde die Sorgfalt bei der Risikoeinschätzung fehlen. (APA)