Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 90.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich sind laut Gewerkschaft in der Nacht auf Freitag nach zwölf Stunden Verhandlung ergebnislos unterbrochen worden. Das Angebot einer Lohn- und Gehaltserhöhung zwischen 2,95 und 3,05 Prozent liege unter der Inflationsrate von 3,2 Prozent, weshalb es "völlig inakzeptabel" sei, meint die Gewerkschaft und kündigt Betriebsversammlungen an. Die Arbeitgeber halten hingegen die Forderung der Gewerkschaft für "völlig unrealistisch".
Betriebsversammlungen im Jänner
Die Betriebsräte planten bereits jetzt betriebliche und überbetriebliche Aktionen in allen österreichischen Regionen, um die Beschäftigten und die Öffentlichkeit über den Verhandlungsstand zu informieren, erklärten Michaela Guglberger (vida) und Reinhard Bödenauer (GPA-djp) in einer Aussendung. Noch im Jänner sollen in den Betrieben Betriebsversammlungen stattfinden.
"4,1 Prozent unrealistisch"
Der Abschluss müsse für die Organisationen in der Sozialwirtschaft finanzierbar sein, betonte Wolfgang Gruber, Vorstandsvorsitzender der Berufsvereinigung von Arbeitgebern für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS), nach der dritten Verhandlungsrunde. "Vor dem Hintergrund der Einsparungsmaßnahmen bei den öffentlichen Haushalten ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,1 Prozent daher völlig unrealistisch." Von den Arbeitgebern sei u.a. eine Verbesserung bei der Anrechnung der Elternkarenz zugesagt worden. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Februar geplant. (APA)