Manama - Die Sicherheitskräfte in Bahrain haben nach Oppositionsangaben erneut eine Protestkundgebung in der Hauptstadt Manama gewaltsam aufgelöst. Die Polizei sei am Donnerstag mit Tränengas, Gummigeschoßen und Blendgranaten gegen hunderte mehrheitlich schiitische Demonstranten vorgegangen, sagte der Vorsitzende des Menschenrechtsverbands der jungen Bahrainis, Mohamed Maskati, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere Menschen seien verletzt worden, hätten sich aber aus Furcht vor einer Festnahme nicht im Krankenhaus behandeln lassen.

Nach seinen Angaben sperrte die Polizei zudem die Zugänge nach Manama, um eine Teilnahme von Bewohnern der benachbarten schiitischen Dörfer zu verhindern. Das Innenministerium bestätigte am Freitag zunächst lediglich die Auflösung einer "illegalen" Kundgebung.

Im Gefolge des Arabischen Frühlings war auch die vorwiegend schiitische Opposition Bahrains im vergangenen Jahr auf die Straße gegangen, um gegen ihre Benachteiligung zu protestieren und eine konstitutionelle Monarchie zu fordern. Rund einen Monat später ließ das sunnitische Königshaus die Proteste mit Hilfe der anderen Golfmonarchien, allen voran Saudi-Arabien, blutig niederschlagen. Mindestens 35 Menschen wurden dabei getötet. Dennoch kommt es immer wieder zu kleineren Protestkundgebungen, vor allem in den schiitischen Dörfern. (APA)