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Feuz gratuliert Kostelic und umgekehrt.

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Beste Haltungsnoten.

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Wengen – Ivica Kostelic ist am Freitag seiner Favoritenrolle in der Super-Kombination der alpinen Ski-Herren in Wengen gerecht geworden. Trotz eines 23. Platzes in der Abfahrt schnappte sich der Kroate dank eines bärenstarken Slaloms noch seinen 21. Weltcup-Erfolg, den sechsten in der Kombination. Der amtierende Gesamt-Weltcup-Sieger verhinderte damit einen Schweizer Heimerfolg, Beat Feuz, der Schnellste in der Abfahrt, wurde in einem spannenden Finale 0,20 Sekunden hinter Kostelic Zweiter.

Bode Miller holte sich Rang drei, die Österreicher landeten hingegen im Feld der Geschlagenen und blieben in Wengens Super-Kombi seit dem Sieg von Mario Matt (2007) bereits zum fünften Mal en suite ohne Stockerlplatz. Benjamin Raich wurde aufgrund eines verhauten Slaloms Siebenter, aber dennoch wie 2008, 2009, 2010 und 2011 bester ÖSV-Athlet. Björn Sieber landete mit Rang elf einen Achtungserfolg.

Am Samstag folgt mit der Abfahrt der Höhepunkt der 82. Auflage der Lauberhorn-Rennen, am Sonntag ist im Slalom wieder Marcel Hirscher im Einsatz. Hirschers Vorsprung im Gesamt-Weltcup ist am Freitag ordentlich geschrumpft, Kostelic verkürzte den Rückstand auf den Salzburger auf 130 Punkte.

Nach zwei Slalom-Siegen im laufenden Winter in Beaver Creek und Flachau triumphierte Kostelic nun auch bei der Saisonpremiere der Super-Kombi. Dabei hatte der 32-Jährige aus Zagreb, der auch vor einem Jahr in Wengen gewann, nach der Abfahrt gleich 2,96 Sekunden Rückstand auf Feuz gehabt. "Ich hatte keine Hoffnung mehr auf den Sieg, denn der Slalom war kurz und leicht gesetzt", meinte Kostelic, für den sich die volle Attacke im Slalom bei noch guter Sicht und Piste voll ausgezahlt hat. "Viel besser kann ich nicht fahren", sagte Kostelic, der von einem fast perfekten Lauf sprach.

Kostelic zählt damit natürlich auch am Sonntag im Slalom zum engsten Favoritenkreis. Das gilt bereits am Samstag in der Abfahrt für Feuz, der es erstmals in der Super-Kombi aufs Podest schaffte. Ohne den Fehler kurz vor dem Slalom-Ziel hätte es für den 24-Jährigen womöglich sogar zum Sieg gereicht. "Aber ich bin trotzdem überglücklich, und vor Heimpublikum ist es noch umso schöner." Mit seiner Bestzeit in der Kombi-Abfahrt nährte Feuz natürlich auch die Schweizer Hoffnungen auf einen Heimsieg am Samstag.

Raich erarbeitete sich mit einer gelungenen Abfahrt eine vielversprechende Ausgangsposition, den Slalom verpatzte der Tiroler dann aber. "Ich bin leider viel zu hart gefahren", ärgerte sich der 33-Jährige, der im Slalom 1,82 Sekunden langsamer als Kostelic war. Die tiefen Spuren in der Piste wollte Raich nicht als Ausrede benützen. "Natürlich war die Piste nicht mehr optimal, aber es wäre noch deutlich mehr möglich gewesen."

Die Leistung in der Abfahrt machte Raich aber Mut für die Zukunft, in der er wieder vermehrt in den Speed-Disziplinen angreifen möchte. "Ich werde im Hinblick auf die nächste Saison wieder mehr die Abfahrt forcieren", kündigte Raich an. In Wengen geht der Pitztaler am Samstag nicht an den Start, seine Teilnahme auf der Streif in Kitzbühel ließ er aber noch offen.

Alles andere als fehlerfrei lief der Renntag für Romed Baumann, der Tiroler Mitfavorit wurde aufgrund eines Schnitzers in der Abfahrt im Ziel-S und eines Slalom-Stehers am Ende nur 26. "Das ist ziemlich in die Hose gegangen", sagte Baumann, der am Samstag die Chance zur Wiedergutmachung hat. Mehr als zufrieden war hingegen Sieber: "Vor allem die Abfahrt ist für mich super gelaufen, im Slalom war sogar noch mehr drinnen."

Pro Kombi

Kostelic apellierte nach dem Rennen eindringlich an Kollegen und Weltverband (FIS), die traditionsreiche Disziplin Kombination auf keinen Fall sterben zu lassen. "Das wäre eine fatale Dummheit. Wir müssen um die Kombination kämpfen", meinte der amtierende Gesamt-Weltcup-Sieger. Der Bewerb, der 2005 just in Wengen über die Welt gekommen war, aber dieser nicht gerade einen Haxn ausgerissen hat, ist akut vom Aussterben bedroht. Kostelic, der Kombifan: Vor allem als olympische Disziplin sei diese schützenswert. "Sonst gibt es bald auch Medaillen fürs Schneemannbauen." (APA/bez)