Wien - Die angeschlagene Drogeriekette Schlecker greift auch in Österreich auf ein bewährtes Rezept in Krisenzeiten und senkt im Kampf um Kunden die Preise. In Deutschland hat der Händler zu Jahresbeginn die Preise für 500 Artikel des Babysortiments gesenkt, eine Aktion, die nun auch in Österreich umgesetzt wird, berichtete Schlecker-Sprecher Patrick Hacker. Schlecker möchte damit gezielt junge Mütter und Familien ansprechen und als Zielgruppe gewinnen. Doch bei einer Aktion soll es nicht bleiben. Im ersten Halbjahr sollen auch andere Produktgruppen deutlich verbilligt werden.

Schlecker gilt im Vergleich zur Konkurrenz als teuer. Die neue Strategie sieht vor, preisaggressiv in den Markt zu gehen. In Deutschland liegt Schlecker mit Baby-Produkten nun auf dem Niveau der beiden Wettbewerber dm und Rossmann, teilweise sogar darunter. "In Österreich ist das Preisgefüge insgesamt anders. Der Wettbewerb liegt hier sehr eng beieinander", so Hacker. Dennoch zieht man in Österreich mit.

In der Branche ist man laut "Lebensmittel Zeitung" vor dem Hintergrund von Filialschließungen, Umsatzrückgängen, Warenlücken und Finanzproblemen überrascht über die Preisoffensive des Drogeriekonzerns. Es wird bezweifelt, dass Schlecker in Deutschland auf Dauer das Preisniveau von dm oder Rossmann erreichen kann. (APA)