Wien - Auf Österreichs Straßen kamen am Pfingstwochenende sechs Menschen ums Leben, um drei weniger als im Vorjahr. Diese Bilanz gab am Dienstag das Innenministerium bekannt. Auffällig: Fünf der sechs Opfer sind mit einem Motorrad verunglückt, drei davon in der Steiermark, zwei in Oberösterreich.

Missachtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen

Für Biker sollte das ein Grund zum Nachdenken sein", sagte Verkehrsminister Hubert Gorbach (FP) in einer ersten Reaktion. Die Hauptunfallursachen seien Missachtung von Geschwindigkeitsbeschränkungen, nicht auf Sicht fahren sowie Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot. "Die Selbstüberschätzung von Motorradfahrern ist ein großes Problem", meinte Gorbach. Er will im Zuge der mit 160.000 Euro geförderten Initiative "Bikers Projekt" intensivere Aufklärungsarbeit betreiben und die Biker mit Foldern und Radiospots auf die tödlichen Konsequenzen von möglichem Fehlverhalten aufmerksam machen.

Großteil ihrer Sicherheit haben Biker im rechten Handgelenk

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) rät Motorradfahrern zu einer defensiven Fahrweise. "Einen Großteil ihrer Sicherheit haben Biker im rechten Handgelenk", erinnert KfV-Chef Othmar Thann. Er appellierte aber auch an "Zweispurige", mehr Rücksicht auf "Einspurige" zu nehmen. Das Unfallrisiko sei für Motorradlenker viermal so hoch wie für Pkw-Lenker. Im Vorjahr verunglückten in Österreich 89 Motorradfahrer tödlich. (simo, DER STANDARD Printauasgabe 12.6.2003)

Verkehrstote nach Bundesländern:

Woche Davon am Pfingstwochenende Burgenland 1 -
Kärnten 2 -
Niederösterreich 4 -
Oberösterreich 4 2
Salzburg 1 -
Steiermark 7 4
Tirol - -
Vorarlberg 1 -
Wien - -
Österreich 20 6

Von 1. Jänner bis zum 9. Juni dieses Jahres gab es damit auf dem österreichischen Straßennetz vorläufig 333 Verkehrstote. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres verunglückten nach endgültigen Zahlen 348 Menschen tödlich.