Abuja - Der von zahlreichen Gewalttaten begleitete Streik gegen die Erhöhung der Benzinpreise in Nigeria soll für das Wochenende ausgesetzt werden. Die Bevölkerung solle ein "entspanntes" Wochenende genießen, sagte Gewerkschafts-Chef Abdulwahed Omar am Freitag vor Demonstranten in Abuja. Außerdem solle die Anreise der Verhandlungsführer zu Gesprächen mit Präsident Goodluck Jonathan am Samstag in Abuja ermöglicht werden.

Der Preis für einen Liter Treibstoff stieg zum Jahreswechsel von 65 auf 140 Naira (0,66 Euro), weil die Regierung ihn nicht länger subventioniert. Dies stößt in der Bevölkerung auf Unverständnis, da Nigeria selbst zu den erdölexportierenden Ländern zählt. Bei den bisherigen Verhandlungen stellte die Regierung in Aussicht, den Benzinpreis auf 120 Naira zu drosseln. Die Gewalt war zu Beginn des Generalstreiks am Montag eskaliert, mindestens sechs Menschen wurden getötet. Örtlichen Medienberichten zufolge gab es am Dienstag drei weitere Tote.

Auch die religiös und ethnisch motivierte Gewalt im Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas ging am Freitag weiter. Im Bundesstaat Adamawa, wo zuletzt Christen umgebracht worden waren, überfiel eine aufgebrachte Menschenmenge das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Dorf Gwalam. Dabei wurden Moscheen in Brand gesetzt und zwei Menschen getötet. (APA)