Salzburg - Unternehmen, die ältere Arbeitnehmer nur als Kostenfaktor sehen und möglichst rasch los werden wollen, sollten auch gesetzlich in die Schranken gewiesen werden. Sie könne sich beispielsweise ein Kündigungsverbot ab einem Alter von 55 Jahren vorstellen, sagte Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) am Freitagnachmittag bei einem Pressegespräch in Salzburg. Neben Sanktionen solle es aber auch Anreize geben.

Lösungen nur branchenspezifisch

Burgstaller hatte anlässlich des "Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen" zu einem Gespräch mit Sozialminister Rudolf Hundsdorfer (SPÖ), Vertretern der Sozialpartner und Spitzen namhafter Salzburger Unternehmen geladen. Solche Treffen wird es weiterhin geben. Weitgehend einig war man sich dabei darüber, dass viele Lösungen nur branchenspezifisch erreicht werden können. Ein 62-jähriger Bauarbeiter sei nicht mit einem gleichaltrigen Bediensteten, der am PC arbeitet, vergleichbar, sagte Hundsdorfer.

Skandinavische Modelle

Der Minister wies auch darauf hin, dass in Skandinavien deshalb noch so viele über 60-Jährige im Erwerbsleben stehen, weil es dort eine ganze Fülle an unterschiedlichen Modellen gebe. In Betriebsvereinbarungen könnten aber auch heimische Unternehmen schon jetzt ohne Gesetzesänderungen viele Modelle anbieten, etwa dass ältere Mitarbeiter noch 70 Prozent der Arbeitszeit leisten, dafür 80 Prozent des Einkommens erhalten, aber zu 100 Prozent sozialversichert seien.

Dass dies zurzeit ausgerechnet im öffentlichen Dienst nicht möglich ist, darauf wies Burgstaller hin. Sie wollte ein Modell entwickeln, dass ältere Lehrer etwa nicht mehr im normalen Unterricht stehen, sondern in einem geringeren Ausmaß Förderunterricht geben, doch dies sei nicht möglich gewesen. Wer nicht mehr voll arbeiten könne, müsse in Pension, hieß es, so Burgstaller. (APA)