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Maria Höfl-Riesch im Fokus der Siegerin.

Foto: Reuters/Garofalo

Cortina d'Ampezzo - Mit Platz 18 im Super-G und Rang vier in der Abfahrt hatte Lindsey Vonn vor einer Woche in Bad Kleinkirchheim für Tuscheln gesorgt. Das Ende der Dominanz der 27-jährigen US-Amerikanerin in Speed-Disziplinen sei nach den vier Erfolgen in Lake Louise und Beaver Creek zu Saisonbeginn gekommen, hörte man hie und da. An der Qualität der 27-jährigen US-Amerikanerin, die in Kärnten an Magenproblemen litt, getraute sich aber kaum jemand zu zweifeln.

In Cortina d'Ampezzo kehrte Vonn wieder auf die Siegesstraße zurück. Nach Platz zwei am Samstag in der Abfahrt gewann sie in den Dolomiten den Super-G am Sonntag überlegen vor der Deutschen Maria Höfl-Riesch (+0,61 Sekunden) und der Slowenin Tina Maze (0,86). Weltmeisterin Elisabeth Görgl (0,97) wurde als beste Österreicherin Vierte.

"Dieser Sieg war sehr wichtig für mich", sagte Vonn. "Nach all den gesundheitlichen Problemen mit dem Magen weiß ich jetzt, dass ich wieder Kraft habe und alles in Ordnung ist." Die Machtdemonstration auf der Tofana war ihr bereits 17. Sieg im Super-G. Nur die Steirerin Renate Götschl hat in dieser Disziplin ebenso viele Siege geschafft. Dass ihr Bestleistungen wichtig sind, verhehlte Vonn nicht. "Rekorde sind die Geschichte in unserem Sport. Ich muss aber noch weiterkämpfen und werde probieren, so viel wie möglich zu gewinnen."

Ein Auge hat sie nicht nur auf ihrem vierten Erfolg im Gesamtweltcup, sondern auch auf die Allzeit-Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll geworfen, die 62 Siege im Weltcup erreichte. Vonn hält als alleinige Dritte bei 47 Erfolgen. Die nächste, die es zu schlagen gilt, ist die Schweizerin Vreni Schneider (55). Deren Slalom-Bestmarke von 34 Siegen wird von der Salzburgerin Marlies Schild (32) gejagt.

"Not Your Business"

"Lindsey hat völlig verdient gewonnen", sagte Höfl-Riesch. Görgl war trotz des um elf Hundertstelsekunden verpassten Podests zufrieden. "Ich habe alles genau so erwischt, wie ich es wollte." Andrea Fischbacher wurde Elfte.

Für die Szene des Tages sorgte die drittplatzierte Tina Maze, die kreativ auf die öffentlich geführte Diskussion um ihre Unterwäsche antwortete. Nach dem Rennen öffnete sie den Anzug und zeigte ihren BH. "Not Your Business", stand darauf geschrieben. Die Empfehlung, sich um eigene Angelegenheiten zu kümmern, galt der Fis, die die Luftdurchlässigkeit ihrer Unterwäsche prüfte und für regelkonform erklärte. Dennoch legt der Weltverband nahe, "dass diese lange, einteilige Unterbekleidung von Athleten nicht im Rennen getragen wird". Diese Entscheidung fanden viele Trainer unverständlich. "Entweder sie darf damit fahren oder nicht", sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Am kommenden Wochenende stehen in Kranjska Gora Riesenslalom und Slalom auf dem Programm. (krud, APA, DER STANDARD Printausgabe 16.01.2012))