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Brennende Barrikaden in Bukarest.

Foto: EPA/BOGDAN BARAGHIN

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Demonstranten, umringt von Sicherheitskräften in Bukarest. Die Polizei macht Fußballfans verantwortlich.

Foto: Octav Ganea/AP/dapd

Bukarest - Bei Protesten gegen die Sparpolitik der rumänischen Regierung ist es in der Hauptstadt Bukarest zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte am Samstagabend Tränengas ein, nachdem einige Demonstranten die Sicherheitskräfte mit Wurfgeschoßen angegriffen hatten. Aus Protest gegen die Mitte-rechts-Regierung hatten zuvor etwa 1000 Kundgebungsteilnehmer Hauptverkehrsstraßen blockiert. Den ursprünglich friedlichen Demonstranten hätten sich gewalttätige Fußballfans angeschlossen, teilte die Polizei mit.

In neun weiteren Städten des Landes blieben die Kundgebungen am Samstag friedlich. Die Demonstrationen hatten sich ursprünglich gegen die geplante Gesundheitsreform gerichtet; der beliebte stellvertretende Gesundheitsminister Raed Arafat war aus Protest gegen den Entwurf zurückgetreten. Sie hatten sich dann zu Demonstrationen gegen die gesamten Sparmaßnahmen ausgeweitet, die das Kabinett von Premier Emil Boc in den vergangenen zwei Jahre durchgesetzt hatte.

Den Entwurf für die Gesundheitsreform nahm die Regierung aufgrund des Widerstands am Freitag zurück. Trotzdem gingen die Demonstrationen am Wochenende weiter, die Kundgebungsteilnehmer verlangten am Samstag Neuwahlen und den Rücktritt von Präsident Traian Basescu. Mit dem Sparprogramm will das von der Finanzkrise betroffene EU-Land Auflagen des Internationalen Währungsfonds (IWF) erfüllen. (dpa, Reuters, red, DER STANDARD-Printausgabe, 16.01.2012)