
Der rote Regenschirm
Ingrid Schubert, Dieter Schubert
40 Seiten, € 15,40
Sauerländer Verlag
Ob das dem Hund so gefallen hat, ist fraglich. Da entdeckt er einen harmlos am Baum lehnenden Regenschirm, spannt ihn auf - und schwupp geht das Abenteuer los.
Der rote Regenschirm lautet auch der Titel der kleinen Kindergeschichte für jedes Alter von Ingrid Schubert und Dieter Schubert. Beide vertrauen ganz auf die Kraft der Bilder. Das Buch kommt ohne Text aus. Jeweils auf einer Doppelseite werden die Stationen der Reise festgehalten.
Zuerst bläst der Herbstwind das Tier in die Wolken, dann segelt es über die Steppe Afrikas, wo der Hund Giraffen, Antilopen und Elefanten zu sehen bekommt. Der Schirm hilft als Waffe gegen gefährliche Krokodile - und man kann drin wie in einem Boot übers Meer fahren. Ein Wunderding also. Der Hund sitzt oder hängt an ihm, oft mit großen Augen gemalt, aber nie glücklich aussehend.
Wenn kein Laut aus dem Kinderzimmer dringt, muss nicht gleich etwas angestellt werden. Es könnte gut sein, dass gerade das Regenschirmbuch betrachtet wird. Die starken Bilder ziehen sicher in den Bann.
Am Ende des Buches wird schon auf eine Fortsetzung hingearbeitet. Da lehnt der Schirm wieder zusammengerollt am Baum und der kleine Hund geht seiner Wege. Dafür scheint sich eine Katze für das rote Ding zu interessieren. Der Wind bläst noch immer stark genug - vielleicht schon für die nächste Flugreise. (Peter Mayr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.01.2012)