Der Fall des umstrittenen Ex-Botschafter Kasachstan, Rakhat Alijew, bekommt eine neue Facette: Das Bundeskriminalamt ermittelt gegen mehrere Detektive, die im Auftrag des Opfer-Anwalts Gabriel Lansky Anfang November des Vorjahrs die Zentrale des Bundeskriminalamts in Wien beschattet haben sollen. Zum Zeitpunkt der Beschattung sollen kasachische Zeugen einvernommen worden sein. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Profil".

"Zentrale Rechtspflicht"

Anwalt Lansky bestreitet laut "Profil", dass es eine Beschattung war, es habe sich nur um Maßnahmen gehandelt, um "zu klären, ob die Beschuldigten im Vorfeld der Einvernahme Haftgründe realisieren würden, insbesondere dadurch, dass sie miteinander Absprachen treffen." Dies sei "die zentrale Rechtspflicht eines Opfervertreters".

Das Bundeskriminalamt ermittle nun wegen "nachrichtendienstlicher Tätigkeit zum Nachteil Österreichs", heißt es. Zudem sei auch das Bun­desamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), dessen Landesstelle in Wien und die Staatsanwaltschaft Wien informiert. (red, derStandard.at, 15.1.2012)