Bagdad - Bei zwei Sprengstoffexplosionen im Irak sind am Montag mindestens zwölf Menschen getötet und mindestens 17 weitere verletzt worden. In der Früh explodierte nahe Mossul im Nordirak in einem Flüchtlingslager ein mit Sprengstoff beladenes Auto, dabei wurden laut Ärzten acht Menschen getötet und vier weitere verletzt. Bei einer Explosion in Hilla starben wenig später zudem vier Menschen und 13 weitere wurden verletzt.

Der erste Anschlag ereignete sich nach Angaben von Sicherheitskräften in Bortolla etwa 30 Kilometer östlich von Mossul und richtete sich gegen ein Lager der kurdischen Shabak-Gemeinschaft. Unter den Opfern waren nach Medizinerangaben auch Frauen und Kinder. Der Glaubensgemeinschaft gehören etwa 30.000 Menschen an. Die Minderheitengruppe wurde unter dem früheren irakischen Diktator Saddam Hussein verfolgt und nach dessen Sturz auch immer wieder von Mitgliedern des Terrornetzwerks Al-Kaida angegriffen.

Wenige Stunden nach dem ersten Anschlag explodierte laut Polizei in einem Industriegebiet in Hilla, 95 Kilometer südlich von Bagdad, eine weitere Autobombe. Mindestens vier Menschen wurden getötet, wie das Krankenhaus in Hilla mitteilte.

In den vergangenen zwei Wochen hatten Terroristen im Irak Dutzende von schiitischen Pilgern getötet, die sich aus dem ganzen Land aufgemacht hatten, um gemeinsam in der Stadt Kerbela einen religiösen Feiertag zu begehen. Alleine am vergangenen Wochenende starben im Irak durch Anschläge mehr als 70 Menschen.

Angesichts der politischen Krise im Land, die von einem Zerwürfnis von Sunniten und Schiiten geprägt ist, wächst die Sorge vor einem neuen Konflikt zwischen den Konfessionen. (APA)