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Mohammed Morsy, Vorsitzende der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, kündigt unter großem Medieninteresse die Nominierung von  Saad al-Katatni an.

Foto: EPA/KHALED ELFIQI

Kairo - Die ägyptischen Muslimbrüder haben nach ihrem deutlichen Wahlsieg Anspruch auf das Amt des Parlamentspräsidenten erhoben. Die stärkste islamistische Partei in Ägypten nominierte am Montag in Kairo ihren Generalsekretär Saad al-Katatni. Das erste freigewählte Parlament in der Geschichte Ägyptens will am Montag kommender Woche zu seiner ersten Sitzung zusammentreffen.

Die als moderat geltende islamistische Partei "Freiheit und Gerechtigkeit" hat nach vorläufigen Ergebnissen bei der Parlamentswahl in Ägypten mindestens 45 Prozent der 498 Mandate gewonnen. Die Partei ist der politische Arm der Muslimbruderschaft.

Al-Katatni gilt als pragmatischer Politiker. Der Universitätsprofessor hat bereits Erfahrungen im Parlament gesammelt. Von 2005 bis 2010 war er Sprecher von Abgeordneten der Bruderschaft im Parlament. Allerdings mussten die Muslimbrüder bis zum Sturz von Langzeitmachthaber Hosni Mubarak im Februar 2011 als unabhängige Kandidaten antreten. Sie gewannen rund 20 Prozent der Sitze. Die Wahlen unter Mubarak waren von massiven Wahlfälschungen begleitet. (APA)