24 Stunden lang bleibt die englischsprachige Wikipedia-Site am Mittwoch schwarz. Ab 6 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird der Dienst abgeschaltet, gab Wikipedia-Gründer Jimmy Wales am Montagabend via Twitter bekannt.

Grafik: Wikipedia

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia will ihre englischsprachige Seiten aus Protest gegen ein im US-Kongress diskutiertes Gesetz gegen Online-Piraterie für 24 Stunden schließen. Das kündigt die hinter dem Projekt stehende Wikimedia Foundation in einer offiziellen Erklärung an.

Dicht

Demnach wird die englischsprachige Wikipedia am Mittwoch, 18. Jänner, für einen Tag - beinahe vollständig - offline gehen. Statt der gewohnt weit gestreuten Informationen soll auf der Webseite in dieser Zeit lediglich über den Stop Online Piracy Act (SOPA) - und dessen "Zwillingsgesetz" im Repräsentantenhaus namens PROTECTIP (PIPA) informiert werden.

Informationen

Mit diesem soll angeblich die Produktpiraterie bekämpft und geistiges Eigentum geschützt werden. Kritiker warnen hingegen seit Monaten eingängig vor einer damit einhergehenden Einschränkung der Meinungsfreiheit. So bezeichnet etwa Wikipedia-Gründer den "schlecht entworfenen Gesetzesentwurf" als "Gefahr für das offene Internet". Zuletzt hatte sich auch das Weiße Haus gegen das Gesetz in seiner derzeitigen Form ausgesprochen.

Statement

In einer Aussendung von Wikimedia Österreich heißt es: "SOPA ersetzt funktionierende Regelungen zum Urheberrechtsschutz wie den Digital Millenium Copyright Act durch ein System, das die rechtliche Unsicherheit für Neue Medien maximiert. SOPA würde nicht nur Websites, die in den USA gehostet werden, betreffen. Seiten die außerhalb der USA gehostet werden, sind zum Teil von schwereren Behinderungen bedroht. SOPA nutzt dadurch die Dominanz der USA über das Internet aus"

Kritik

Wikipedia ist die fünftmeist besuchte Webseite weltweit. Die Entscheidung über die Sperre wurde nach ausführlichen Diskussionen zwischen den mit der Seite betreuten Personen getroffen, insgesamt 1.800 davon sollen sich in den letzten drei Tagen mehrheitlich für diesen Schritt ausgesprochen haben. (red/APA)