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Generalsekretär der Arabischen Liga Nabil Al Araby. Die Wirksamkeit des bisherigen Einsatzes wird vielerorts in Frage gestellt.

Foto: REUTERS/Asmaa Waguih

New York - Die Vereinten Nationen werden Beobachter der Arabischen Liga für einen Einsatz in Syrien ausbilden. Bereits in den kommenden Tagen solle das Training beginnen, sagte eine UN-Sprecherin am Montag in New York. Sie verwies auf ein Ministertreffen der Liga am Wochenende in Kairo, nach dem die Ausbildung starten solle. Die Arabische Liga hatte einen formalen Antrag für das Training der Beobachter gestellt.

Die Wirksamkeit der Beobachtermission der Liga, die seit dem 26. Dezember die Situation vor Ort überwachen soll, war zunehmend infrage gestellt worden. Die syrische Opposition wirft den Beobachtern vor, sich von der Führung in Damaskus vereinnahmen zu lassen. Am Donnerstag will die Mission ihren Bericht vorlegen, den die Außenminister der Liga am Samstag prüfen wollen.

Seit Beginn des Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad Mitte März 2011 sind nach UN-Schätzungen mehr als 5.000 Menschen getötet worden.

Rebellenchef: Staatengemeinschaft soll Gewalt in Syrien beenden

Ein Offizier der syrischen Rebelleneinheiten hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, zum Schutz der Zivilisten in Syrien einzugreifen. "Die Arabische Liga und ihre Beobachter sind mit ihrem Auftrag gescheitert", sagte der Kommandeur der Rebellentruppe Freie Syrische Armee, Riad al-Asaad, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Obwohl er die arabischen Brüder respektiere und deren Bemühungen schätze, sei er der Ansicht, dass sie nicht in der Lage seien, für eine Verbesserung der Situation in Syrien zu sorgen. "Daher rufen wir sie auf, übergebt die Angelegenheit dem UN-Sicherheitsrat. Wir appellieren zugleich an die Staatengemeinschaft zu intervenieren, denn sie ist in der gegenwärtigen Lage eher als unserer arabischen Brüder fähig, die Syrer zu schützen", sagte Asaad, der sich in der Türkei aufhält.

Das Mandat der Beobachter endet am Donnerstag. Sie dürften dann bilanzieren, dass die syrische Führung den im November vereinbarten Friedenplan nicht vollständig umgesetzt hat. Die Arabische Liga muss dann entscheiden, ob die Beobachter abgezogen werden oder in Syrien verbleiben sollen.

Präsident Baschar al-Assad hat angekündigt, er werde seine von ihm als Terroristen bezeichneten Gegner "mit harter Hand" zerschlagen. Die Regierungsgegner zeigen sich aber ebenso entschlossen, ihren Kampf gegen Assad bis zu dessen Sturz fortzusetzen. Nach Berichten staatlicher Medien und von Vertretern der Opposition kam es auch am Dienstag wieder zu Kämpfen und Anschlägen, bei denen mehrere Menschen getötet wurden. Ausländische Journalisten dürfen nicht ins Land. Eine objektive Bewertung dieser Informationen ist daher schwierig. (APA/AFP)