Nach dem Einsturz eines Wohnhauses in Beirut ist die Zahl der Toten auf 27 gestiegen. Rettungskräfte fanden in der Nacht auf Dienstag nur noch leblose Körper in den Trümmern des sechsstöckigen Gebäudes bergen und brachen die Suchaktion ab. "Wir glauben nicht, dass es weitere Überlebende oder Leichen gibt", sagte Innenminister Marwan Charbel dem Radiosender "Voice of Lebanon" am Dienstag.

Das Wohnhaus aus den 1960er Jahren war am Sonntag im christlichen Stadtteil Aschrafijeh bei schlechtem Wetter eingestürzt. Zwölf Menschen waren gerettet und in Krankenhäuser gebracht worden. Unter den Toten ist ein 15-jähriges Mädchen. Bei den meisten Opfern handelt es sich um ausländische Hilfsarbeiter. Sie kamen vor allem aus dem Sudan. Was das Unglück ausgelöst hat, blieb zunächst ungeklärt. Möglicherweise haben das schlechte Wetter und benachbarte Baustellen Risse im Gebäude verschlimmert.

Die Tragödie hat im Libanon eine öffentliche Debatte über die Sicherheit von Gebäuden ausgelöst. "20.000 Gebäude könnten ein ähnliches Schicksal wie das des Aschrafijeh-Gebäudes erleben", sagte Mohammed Kabbani, Leiter der parlamentarischen Kommission für öffentliche Bauprojekte, der Tageszeitung "An Nahar". (APA)