
Oxford - Ein Raumflug winkt Ihnen zwar nicht, und Sie werden auch nicht in Regionen vordringen, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Aber bei der Suche nach extrasolaren Planeten können Sie trotzdem mithelfen, ganz bequem vom Sessel aus: Die Website "Planethunters" sucht im Rahmen eines aktuellen "Citizen Science"-Projekts Freiwillige, um hunderttausende Sternsysteme nach Anzeichen für Planeten abzusuchen. Astronomisch gering sind die Chancen nicht, wie wir seit kurzem wissen: Vergangene Woche rechneten Wissenschafter vor, dass auf jeden der rund 100 Milliarden Sterne in der Milchstraße im Schnitt 1,6 Planeten kommen dürften (mehr dazu hier).
Die "Planethunters"-Initiative stellt der Öffentlichkeit derzeit - parallel zur Ausstrahlung des BBC-Programms "Stargazing Live" - Bilder des "Kepler"-Teleskops zur Verfügung, die bisher der Fachwelt vorbehalten waren. Die Teilnehmer erhalten auf der Website eine Einführung, worauf sie bei der Betrachtung der Bilder zu achten haben - als Belohnung im Falle einer Entdeckung würde ihr Name in allen künftigen wissenschaftlichen Arbeiten über den betreffenden Himmelskörper auftauchen. Insgesamt eine halbe Million Sterne soll klassifiziert werden. Chris Lintott von der Oxford University erhofft sich bis Mittwochabend, wenn die Aktion endet, "aufregende Entdeckungen".
(red)