Wien - Der Tierschutz ist in Wien seit Jahren im wahrsten Sinn des Wortes eine Großbaustelle: Das Haus an der Triester Straße, das vom Wiener Tierschutzverein (WTV) betrieben wird, ist - obwohl erst 1998 eröffnet - dauernd sanierungsbedürftig. Steht es doch auf einer Umweltaltlast, allerorts gedeiht der Schimmel, der Boden unter dem Haus auf dem ehemaligen Raffineriegelände ist ständig in Bewegung. Eine halbe Million Euro wird jährlich in die Instandhaltung des Gebäudes investiert, das etwa 1500 Tiere beherbergt. Seit Jahren wünscht sich WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic ein neues Grundstück, bisher zeigte die Stadt für ihr Anliegen wenig Verständnis: Sie sei für den Tierschutz, aber nicht für den Tierschutzverein zuständig, sagte Stadträtin Ulli Sima (SP).

Nun könnte sich doch eine Lösung in Petrovics Sinne ergeben: Wie der Standard am Dienstag erfuhr, gibt es möglicherweise ein neues Grundstück in Vösendorf. Bis 2020 soll der WTV aus dem alten Tierschutzhaus absiedeln und das kontaminierte Gelände an die Stadt retournieren. Petrovic hatte stets betont, wenn die Stadt ein Grundstück zur Verfügung stelle, würde sie für die Finanzierung eines Neubaus sorgen. Heute, Mittwoch, hat Sima Journalisten zu einem Gespräch zum Thema Tierschutz eingeladen, Details waren vorerst aber nicht zu erfahren.

Das Tierschutzhaus im Süden der Stadt könnte nicht das einzige bleiben: Schon seit längerem kursieren Gerüchte über ein zweites Haus nördlich der Donau, als Betreiber soll allerdings nicht der WTV, sondern die sogenannte Tierschutz-Stiftung der Stadt fungieren. Im Vorstand der Stiftung sitzt unter anderem die Redakteurin der Krone-Tierecke, Maggie Entenfellner. (hei, DER STANDARD; Printausgabe, 18.1.2012)