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Google weist Schuld von sich. Sabotageakte widersprächen der Unternehmensrichtlinie
Sprecher des Open-Source-Kartendienstes OpenStreetMap (OSM) berichteten vergangenen Dienstag, dass Nutzer einer indischen Google-IP-Adresse das Projekt sabotiert hätten. Die Vandalen hätten Daten verschoben und gelöscht und dabei kleine, aber gemeine Änderungen vorgenommen. Beispielsweise hätten sie Richtungspfeile für Einbahnstraßen umgedreht.
Bestätigt, aber
Gegenüber US-Medien bestätigte Google mittlerweile den Vorfall. Demnach hätten nicht Angestellte, sondern zwei Vertragspartner auf eigene Faust agiert und etwa 20 schädigende Eingriffe in OSM vorgenommen. In einem Blog der OSM-Betreiber war noch von tausenden Änderungen die Rede. Google habe den Vertrag mit den Verantwortlichen daraufhin gekündigt. Die beiden Männer hätten klar gegen die Unternehmensrichtlinien verstoßen.
Nicht der erste Fall
Unangenehm für Google ist, dass es bereits der zweite Sabotageakt aus den eigenen Reihen innerhalb kürzester Zeit ist. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Google Kenya-Mitarbeiter die Datenbank der lokal größten Job-Börse Mocality schädigten und Kundendaten stahlen. Google bestätigte auch diesen Zwischenfall, betonte allerdings, dass ein kleines Team dafür verantwortlich gewesen sei und nicht auf Googles Geheiß gehandelt habe.
Zweifel
Während ein Teil der OSM-Sprecher die Vorfälle miteinander in Zusammenhang bringen wollen, gibt es innerhalb des Teams auch Kritik an den Vorwürfen. So zweifelt ein OSM-Administrator etwa öffentlich an, dass Google die Schuld zugeschoben werden sollte. Der Bericht sei "schwer unverantwortlich und unangebracht". Es gäbe keinerlei Beweise, dass die Vandalen auf Googles Anweisung gehandelt hätten.