Der seit zwei Wochen andauernde Schlagabtausch zwischen israelischen und arabischen Hackern hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Nachdem israelische Hacker am Dienstagabend die Websites der Börsen von Abu Dhabi und Saudi-Arabien attackiert hatten, rief ein einflussreicher islamischer Fernsehprediger und Geschäftsmann die Muslime jetzt zum "Cyber-Jihad" auf.

"Dies ist ein aktiver und wichtiger Jihad, für den es mit Gottes Segen reiche Belohnung geben wird."

Der Kuwaiter Tarek al-Sowaidan, der den vom saudischen Prinzen Walid bin Talal gegründeten islamischen Unterhaltungssender Al-Rizala leitet, schrieb in der Nacht auf Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter: "Ich denke, es ist notwendig, die Kräfte der Hacker für das Projekt eines elektronischen Heiligen Krieges gegen den zionistischen Feind zu bündeln. Dies ist ein aktiver und wichtiger Jihad, für den es mit Gottes Segen reiche Belohnung geben wird." Die Twitter-Nachrichten des Kuwaiters, der in den USA studiert hat, werden von mehr als 240.000 Menschen gelesen.

Börsen

Die saudische Börse (Tadawul) und die Börse des Emirats Abu Dhabi (ADX) waren am Dienstagabend nach Angaben einer arabischen Anleger-Website kurzfristig von Hackern blockiert worden. Offiziell wurde dies jedoch von den Verantwortlichen in Saudi-Arabien und Abu Dhabi nicht bestätigt. Israelische Medien berichteten, eine Gruppe israelischer Hacker, die sich mit der Armee ihres Landes solidarisch fühlten, stecke hinter dieser neuen Cyber-Attacke. Sie hätten mit weiteren Angriffen auf arabische Websites gedroht, die großen wirtschaftlichen Schaden anrichten könnten, falls die arabischen Hacker ihre Angriffe nicht einstellen sollten. Eine Gruppe von Hackern, die in Saudi-Arabien beheimatet sein soll, hatte diese Woche die Websites der israelischen Börse und der Fluggesellschaft El Al lahmgelegt. (APA)