Einer der Splitter des im vergangenen Juli zur Erde gestürzten Meteoriten. Das Gestein stammt ursprünglich vom Mars, wie Forscher  nun anhand der Sauerstoff-Isotopenverteilung bestätigen konnten.

Foto: Carl Agee

Washington - Mehrere Zeugen beobachteten am 18. Juli 2011 gegen zwei Uhr morgens eine Feuerkugel über dem marokkanischen Drâa-Tal, östlich von Tata. Auch von einem Überschall-Knall wurde berichtet. Wie sich herausstellte, war ein großer Brocken aus dem Weltraum in die Erdatmosphäre eingedrungen und explodiert, zahlreiche nicht gänzlich verglühte Meteoriten-Splitter regneten zur Erde - insgesamt wurden rund sieben Kilogramm geborgen. Nun ergaben aktuelle Untersuchungen, dass der Stein aus dem All eine weite Reise hinter sich hatte: er stammt ursprünglich vom Mars.

Acht Wissenschafter von der US-Gesellschaft für Meteoriten um den Kurator der Universität von New Mexico, Carl Agee, kamen zu dem Schluss, dass die Verteilung der Sauerstoffisotope in den Splittern mit den bisherigen Erkenntnissen über die Beschaffenheit von Gestein auf dem Mars übereinstimmen. Die Forscher vermuten, dass das Material ursprünglich bei einem Meteoriteneinschlag auf dem Mars ins All geschleudert wurde.

Dem Fund in Marokko kommt erhebliche Bedeutung zu, weil erst in fünf Fällen der Einschlag von Meteoriten vom Mars auf der Erde beobachtet wurde. Der letzte liegt bereits 50 Jahre zurück: Ein ähnlicher Einschlag vom Mars wurde 1962 in Nigeria beobachtet. Hinzu kommt, dass die Teile des Meteoriten bereits kurz nach der Landung auf der Erde geborgen wurden. Die bekanntgewordenen Stücke wiegen zwischen einem und 987 Gramm. Sie wurden von Nomaden in einer Gegend rund 50 Kilometer ost-südöstlich von Tata gefunden und verkauft. Inzwischen zahlen Sammler pro Gramm zwischen 500 und 1000 Dollar.  (APA, red)