Die Vorsitzende des ORF-Stiftungsrats, Brigitte Kulovits-Rupp, hat die Nachricht vom Rückzug Niko Pelinkas am Donnerstag mit Erleichterung aufgenommen. Sie halte dies "für eine vernünftige Entscheidung" und hoffe, "dass dieser Schritt zur Beruhigung der sehr aufgeheizten Situation beiträgt", sagte sie. Den Generaldirektor forderte sie weiterhin auf, "alle anstehenden Personalbestellungen entsprechend den beschlossenen Arbeitsbildern erfolgen zu lassen und darüber hinaus Schritte für einen unternehmensinternen Dialog einzuleiten".

Häme gab es am Donnerstag von ÖVP und FPÖ. ÖVP-Mediensprecher Karlheinz Kopf bezeichnete den Rückzug Pelinkas als "unrühmliches, aber logisches Ende einer Tragikkomödie". Außerdem hoffe er, "Wrabetz und die SPÖ haben aus den Erfahrungen der letzten Tage gelernt und ziehen die richtigen Schlüsse", so Kopf nebulös. Die FPÖ ortet eine "schwere Schlappe für die SPÖ" und meint, mit dem Rückzug Pelinkas sei "dem Medien-System Faymann-Ostermayer erstmals erfolgreich ein Riegel vorgeschoben worden", wie Generalsekretär Harald Vilimsky erklärte.

Für den Mediensprecher der Grünen, Dieter Brosz, ist der Rückzug der Bewerbung "die einzig richtige Entscheidung", mit der es aber nicht getan sei. Alexander Wrabetz habe nun "eine historische Chance, sich gegen die Personalwünsche der Parteien zu stellen. Er sollte das gesamte Personalpaket vom 23. Dezember 2011 und damit seine Zusagen an die Politik rückgängig machen." Die öffentliche Debatte solle genützt werden, "um einen Schlussstrich unter politische Tauschgeschäfte zu ziehen".

"Die Entscheidung Niko Pelinkas ist menschlich verständlich, weil eine unwürdige, entmenschlichte Debatte entstanden ist. Der Rückzug ist eine sachlich kluge Entscheidung, um weiteren Schaden von sich und dem Unternehmen ORF abzuwenden. Es gibt aber weiter viele schwarze, rote und grüne Pelinkas im ORF", sagte BZÖ-Mediensprecher Stefan Petzner. (APA/red)