Linz - Die ÖVP-Landesschulratspräsidenten und -vizepräsidenten haben sich für eine Aufwertung der Volksschule ausgesprochen. Dort werde das wichtigste Fundament für den weiteren Bildungsweg gelegt, erklärten sie in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz. Das geschehe durch Lernen und Festigen der Grund- und Lebenskompetenzen, kindgerechte Übergänge, gezieltes Fördern, eine Verantwortungsgemeinschaft von Eltern, Schule und Gesellschaft sowie objektive Beurteilungen.
Die Basisbildung - Lesen, Rechnen, Sprechen und Schreiben - sei die Grundlage, auf der alles andere aufbaue. Für die Absolvierung der Grundstufe I (1. und 2. Klasse) seien in den Schulgesetzen bis zu drei Jahre vorgesehen. Diese Zeit müsse den Schülern - ohne Stigmatisierung - auch gegeben werden. Besser ein Kind erreiche diese Lernziele in drei Jahren, als es verliere später durch mangelnde Erfolge die Freude am Lernen, hieß es.
Zusätzlich zu den Ziffernnoten müsse es in Zukunft in den Volksschulen auch ergänzende Leistungsbeschreibungen geben, um die Potenziale der Kinder objektiver und ganzheitlicher zu erfassen, so die Präsidenten. Für den Umstieg in die Sekundarstufe I brauche es ein verlässliches Übergangsprozedere zwischen abgebenden und aufnehmenden Lehrpersonen.
Den begonnenen Generationenwechsel beim pädagogischen Personal sehen die Landesschulratspräsidenten als Chance, "endlich ein zeitgemäßes Gehaltssystem zu starten und Perspektiven zu bieten". Die Verhandlungen um ein neues Dienstrecht böten die Möglichkeit, den Lehrberuf in der Volksschule auch für Männer attraktiv zu machen. Das sei wichtig, weil immer mehr Sechs- bis Zehnjährigen die männliche Bezugsperson fehle. Ebenso gewünscht seien Personen mit interkultureller Kompetenz oder mit Migrationshintergrund, die auch die Muttersprache von nicht deutsch sprechenden Kindern beherrschen, so die Landesschulratspräsidenten. (APA)