Wien - Erste ernsthafte Hürde für die Budgetsanierung: Heute, Freitag, versammeln sich 300 - mehrheitlich sozialdemokratische - Spitzenfunktionäre von Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund, um eine gemeinsame Wunschliste zu formulieren. Viele der Forderungen sind unschwer zu erraten, vermögensbezogene Steuern werden ebenso dabei sein wie Bekenntnisse zur Verwaltungsreform und zum Schuldenabbau.

Spannender ist der Verlauf der Grenzen, die AK und ÖGB ziehen: Erwartet wird ein Nein gegen Pensionskürzungen, die sich durch höhere Abschläge oder Lüpfen des Verlustdeckels ergeben könnten. Auch eine raschere Anhebung des Frauenpensionsalters soll tabu bleiben. Fest steht ein Veto gegen Privatisierungen und höhere Massensteuern. Beschränken würden Einsprüche vor allem den Handlungsspielraum der SPÖ, in deren Parlamentsklub namhafte Gewerkschafter sitzen. Freitagnachmittag soll das AK-ÖGB-Papier fertig sein. (jo, APA, DER STANDARD, Printausgabe, 20.1.2012)