Leinwandtraumpaar für einen Film: Ann Margret in den Armen von Elvis Presley und in George Sidneys "Viva Las Vegas" (1964).

Foto: Filmcasino

Wien - Ende 2010 schloss sich eine Reihe heimischer Kinobetreiber zusammen, um gemeinsam auf die drohenden Folgen der Digitalisierung des Vorführbetriebes hinzuweisen. Inzwischen wurden für die notwendige technische Umrüstung der Kinos flankierende Fördermaßnahmen entwickelt. Am schönen Brauch, das vielfältige und engagierte Programmangebot - dem sich die Bezeichnung Programmkino verdankt - einmal im Jahr in einer "Langen Nacht der Programmkinos" zugänglich zu machen, hat man aber festgehalten.

Bei freiem Eintritt kann man ab 21.00 in sieben Bundesländern und doppelt so vielen Kinos unter anderem Folgendes sehen: Previews neuer Spielfilme, wie beispielsweise des norwegischen Thrillers Headhunters nach einem Bestseller von Jo Nesbø oder Tomas Alfredsons Adaption von John le Carrés Tinker Taylor Soldier Spy mit einem britischen All-Star-Cast aus Gary Oldman, Tom Hardy, John Hurt, Benedict Cumberbatch und Ciaran Hinds.

The Artist, Michel Hazanvicius' derzeit international ausgezeichnete Hommage ans Kino der zu Ende gehenden Stummfilmära, steht ebenso auf dem Programm wie der österreichische Überraschungserfolg des vergangenen Kinojahres, Karl Markovics' Regiedebüt Atmen.

Im Wiener Filmcasino setzt man auf Musik: George Sidneys farbenfrohes Musical Viva Las Vegas mit Elvis und Ann Margret folgt der US-Dokumentarfilm Standing in The Shadows of Motown, der die Funk Brothers und andere weitgehend unbekannt gebliebene Studiomusiker des legendären Plattenlabels porträtiert. Im Salzburger Das Kino beginnt man die Nacht übrigens mit einem Überraschungsfilm, und im Volkskino Klagenfurt wird sie mit einem solchen beschlossen.

In Graz wird die Freitagnacht überhaupt in den Samstagnachmittag hinein verlängert: Im KIZ Royal kann man nach einer Pause für "Diskussion oder Schlaf" von 1.00 bis 12.00 mit Bettina Oberlis Schweizer Emanzipationskomödie Die Herbstzeitlosen gleich weitermachen.  (Isabella Reicher / DER STANDARD, Printausgabe, 20.1.2012)