Rom - Die libysche Notenbank und Libyens Investmentbehörde LIA reduzieren ihre Beteiligung an der italienischen Bank-Austria-Mutter UniCredit. Im Zuge der Kapitalerhöhung beschloss die libysche Notenbank, ihren Anteil von 4,9 auf 2,8 Prozent zu reduzieren, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Freitag. Das Aktienpaket der Investmentbehörde LIA fällt von 2,7 auf 1,5 Prozent. Somit verringert sich die Beteiligung seitens Lybiens von insgesamt 7,6 auf 4,3 Prozent.

"Der Ministerrat hat beschossen, weder Aktien, doch liquide Mittel im Ausland zu investieren. Wir müssen ein Land neu aufbauen", berichtete der neue libysche Notenbankchef Saddeq Omar Elkaber. Erst vergangene Woche hatte er versichert, dass Libyens Akteinpaket an UniCredit unverändert bleiben und dass sich die Notenbank mit 375 Mio. Euro an der Kapitalerhöhung beteiligen würde.

Die libyschen Anteile waren infolge des Bürgerkriegs im nordafrikanischen Land vorübergehend eingefroren worden, sie wurden jedoch von der Regierung in Rom im Dezember wieder locker gemacht. UniCredit startete die Kapitalaufstockung, um eine kürzlich von der EBA ausgemachte Lücke von 8 Mrd. Euro Eigenkapital zu stopfen. Mit der Kapitalaufstockungs-Aktion für die größten 70 europäischen Institute will die EU in der Euro-Schuldenkrise das Vertrauen in die Finanzbranche und unter den Banken wieder herstellen.(APA)