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Der Blick in die Zukunft - derzeit ist er nicht ganz euphorisch.

Foto: Reuters/Doherty

Linz - 53 Prozent der Bevölkerung glauben, dass sich die Österreicher auf einen Stillstand, vielleicht sogar auf einen schrumpfenden Wohlstand einrichten müssen. Ebenso viele schätzen die Gegenwart als eine "schwierige Zeit" ein. Das ergab der am Freitag veröffentlichte Konjunktursensor des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS.

22 Prozent halten die Prognose vom schwindenden Wohlstand für "Schwarzmalerei", 25 Prozent gaben kein Urteil ab. Die Generation 50 plus und die Berufsgruppen der Selbstständigen, Freien und Landwirte sind mit 62 bzw. 60 Prozent die pessimistischsten. Am meisten Zuversicht haben die 16- bis 29-Jährigen. Nur 36 Prozent von ihnen glauben, dass es mit dem Wirtschaftswachstum früherer Jahre auf längere Zeit vorbei ist. 30 Prozent halten das für Schwarzmalerei und 33 Prozent stehen der Aussage unentschieden gegenüber.

Der Konjunktursensor beruhe auf vier Indikatoren: der generellen Zufriedenheit mit der Gegenwart, der vermuteten Wirtschaftsentwicklung sowie der Entwicklung des eigenen Lebensstandards im Vergleich zum Vorjahr und in den weiteren zwölf Monaten. So erleben 31 Prozent der Teilnehmer aktuell eine "glückliche Zeit", 53 Prozent eine "schwierige Zeit", 16 Prozent sind unentschieden.

Beruhigt in die Zukunft sehen 22 Prozent, 59 Prozent müssen "eher besorgt" sein und 19 Prozent konnten sich nicht entscheiden. Einen höheren Lebensstandard als im Vorjahr erreichten acht Prozent, für 32 Prozent blieb er gleich, bei 53 Prozent wurde er eher niedriger und sieben Prozent gaben kein Urteil ab. Im kommenden Jahr erwarten sechs Prozent, dass ihr Lebensstandard höher wird als er heute ist, 31 Prozent sahen ihn etwa gleich hoch und 52 Prozent eher niedriger. Elf Prozent machten keine Angabe.

Die untersuchten Meinungsreflexe würden sich zu einer Klima-Kennzahl von 59,5 verdichten. Dieser Indexwert stehe für ein ungemein skeptisches Wirtschaftsgefühl und liege tief unter den optimistischen Stimmungslagen, die kurz vor und nach der Jahrhundertwende beobachtet werden konnten, so das Institut. Im August 2002 lag die Kennzahl bei 120, im Dezember 2002 war sie schon auf etwa 78 gefallen und erholte sich seither nicht mehr.

Für die Studie wurden 1002 Personen, statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, in persönlichen Interviews von 14. Dezember 2011 bis 2. Jänner 2012 befragt. (APA)