Addis Abeba - Zwei nach einem Überfall in Äthiopien entführte deutsche Touristen befinden sich nach Angaben von äthiopischen Behörden vermutlich in Eritrea. Auch zwei Äthiopier seien in das Nachbarland verschleppt worden, sagte eine Sprecherin des äthiopischen Außenministeriums am Donnerstagabend.

Die Behörden in der nördlichen Region Afar an der Grenze zu Eritrea sandten Stammesälteste aus, um sich um die Freilassung der vier Entführungsopfer zu bemühen. "Die Region tut alles, um sie freizubekommen", sagte der Präsident von Afar, Ismael Ali Sero, dem staatlichen äthiopischen Fernsehen. Nach Angaben des äthiopischen Außenministeriums waren die Urlauber von einer schwer bewaffneten Gruppe von 30 bis 40 Männern überfallen worden. Die Angreifer töteten zwei Deutsche, zwei Ungarn und einen Oberösterreicher.

Äthiopien macht seinen Erzfeind Eritrea für den Überfall auf die 27 Touristen verantwortlich und wirft ihm vor, die Täter ausgebildet und bewaffnet zu haben. Beide Länder hatten sich 1998 bis 2000 einen Grenzkrieg geliefert, in dem 70.000 Menschen starben. (APA/Reuters)