Park City/San Francisco - Mit dem Verweis auf "düstere und harte Zeiten" hat Hollywoodstar Robert Redford am Donnerstagabend (Ortszeit) das Sundance Filmfestival eröffnet. In dem Wintersportort Park City im US-Bundesstaat Utah betonte der 75-jährige Festival-Gründer, dass viele der vorgestellten Filme wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme widerspiegeln würden. Sundance ist das größte Festival für unabhängige, außerhalb Hollywoods produzierte Filme. Es wurde vor 28 Jahren von Redford ins Leben gerufen.

Redford beklagte bei der Eröffnung die Engstirnigkeit, welche die Debatten der republikanischen Präsidentschaftsbewerber präge. Dabei nahm er insbesondere Favorit Mitt Romney aufs Korn. Ihm missfalle das "atompilzhafte Ego", das jeder einzelne der Bewerber zur Schau trage. Das sei "dumm" und "affig" und ihm selbst "peinlich".

Statt eines Hauptfilms standen zur Eröffnung vier Produktionen auf dem Programm, darunter der Dokumentarfilm "The Queen of Versailles" über den Bau einer schlossartigen Privatvilla während der Wirtschaftskrise. Der Eröffnungs-Spielfilm "Hello I must be Going" handelt von einer 35-jährigen Frau, die nach der Scheidung wieder bei ihren Eltern einzieht.

117 Spielfilme aus 30 Ländern, darunter die Werke von 45 Erstlingsregisseuren, sind bis zum 29. Jänner bei dem Festival zu sehen. Mehr als 90 Filme feiern in dem Wintersportort ihre Weltpremiere. Österreich ist in diesem Jahr mit dem schwindelerregenden Kletter-Kurzfilm "Stick Climbing" von Daniel Zimmermann vertreten, Deutschland ebenfalls mit zwei Kurzfilmen: die Kurz-Doku "Into the Middle of Nowhere" von Anna Frances Ewert spielt in einem Waldkindergarten, der Kurzfilm "Spielzeit" kommt von Studenten der Internationalen Filmschule in Köln in Zusammenarbeit mit der Universität von Los Angeles. (APA)