Rund zwei Wochen ist es nun her, dass Linus Torvalds mit Kernel 3.2 eine neue Version der zentralen Linux-Software fertiggestellt hat, nun folgt das, was zu diesem Zeitpunkt üblicherweise ansteht: Der erste Release Candidate für Kernel 3.3 schließt das "Merge Window" und beendet somit die Aufnahme neuer Funktionen, bietet also bereits eine Vorschau auf die Highlights der kommenden Software-Generation.

Umfangreich

Rund 9000 Commits hatte Torvalds in diesem Zeitraum zu bewältigen, und diese bringen entsprechend umfangreiche Neuerungen. Dazu zählen ACPI-5.0-Support sowie Ethernet-"Teaming", mit dem mehrere Netzwerkanschlüsse zu einem virtuellen Gerät zusammengefasst werden können. NutzerInnen von 32-Bit-ARM-Prozessoren dürfen sich darüber freuen, dass nun dank Large Physical Address Extension (LPAE) mehr als vier Gigabyte RAM adressierbar sind.

DRM

Bei ext4-Dateisystemen soll das Verändern der Dateisystemgröße nun deutlich flotter vonstatten gehen, das Software-RAID bietet jetzt auch "Hot Replace". Wie immer einen ganzen Reigen an Änderungen gibt es am DRM-Code, den die diversen freien Grafiktreiber nutzen. So wurde etwa der GMA500-Grafiktreiber von Intel vom Staging-Bereich in den offiziellen Kernel verschoben.

Download

Der Freigabe des RC1 folgt üblicherweise eine rund zwei Monate lange Stabilisierungsphase, in der etwaige Probleme mit den neuen Funktionen behoben werden sollen und aus der der neue stabile Kernel 3.3 resultieren soll. Der Source Code des Kernel 3.3 RC1 steht wie gewohnt auf der Seite des Projekts zum Download bereit. (apo, derStandard.at, 20.1.2012)