Hollabrunn/Korneuburg - Im Kriminalfall Julia Kührer sind laut einem Bericht des "Kurier" (Freitag-Ausgabe) die monatelangen gerichtsmedizinischen Untersuchungen beendet. Die Todesursache habe nicht festgestellt werden können. Die sterblichen Überreste des im Alter von 16 Jahren verschwundenen und danach fünf Jahre vermisst gewesenen Mädchens aus Pulkau (Bezirk Hollabrunn) waren am 30. Juni 2011 im nahen Dietmannsdorf gefunden worden.

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg habe noch keine Gutachten erhalten, sagte Sprecher Friedrich Köhl am Freitag. Man warte deren Eintreffen ab. Neben der gerichtsmedizinischen Expertise handle es sich dabei auch um jene des Brandsachverständigen. Köhl wollte noch nicht von einer baldigen Beerdigung der sterblichen Überreste Julia Kührers sprechen.

"Keine bahnbrechenden Erkenntnisse"

Gerichtsmediziner Wolfgang Denk habe sich zum Ergebnis der Untersuchungen bzw. seinem zu verfassenden Gutachten inhaltlich nicht weiter geäußert, so der "Kurier". Es habe keine "bahnbrechenden" Erkenntnisse gegeben, berichtete der ORF NÖ.

Die Schülerin war am 27. Juni 2006 spurlos verschwunden. Nach jahrelangen Ermittlungen rollte das Bundeskriminalamt den Fall neu auf. Im Mai 2010 wurden drei Verdächtige festgenommen, aber kurz darauf mangels Indizien wieder enthaftet. Am Abend des 30. Juni 2011 entdeckten dann Nachbarn das Skelett des Mädchens in einem Erdkeller auf einem Grundstück in Dietmannsdorf. Der Eigentümer, ein 50-jähriger Wiener, wurde vorübergehend festgenommen, musste aber wieder freigelassen werden, weil nach Ansicht des Gerichts "kein dringender Tatverdacht" bestand. (APA)