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Tessa Worley on track.

Foto: Reuters/ ZIVULOVIC

Kranjska Gora - Mut, Ski-Technik und Material-Abstimmung hätten gepasst, Elisabeth Görgl hat auf dem Weg zu einem Topplatz im Weltcup-Riesentorlauf von Kranjska Gora im zweiten Durchgang aber vielleicht etwas zu viel riskiert. Der Ausfall der halbzeitführenden Steirerin vier Tore vor dem Ziel trübte die ÖSV-Bilanz, Anna Fenninger wurde als beste Österreicherin unmittelbar vor Kathrin Zettel Achte. Der Sieg auf der steilen, eisigen und ruppigen Herrenstrecke ging an die Französin Tessa Worley vor der Italienerin Federica Brignone (0,56 Sek. zurück) und der Deutschen Viktoria Rebensburg (0,89).

Görgl fuhr einen fast perfekten ersten Durchgang, die Doppel-Weltmeisterin in den Speed-Diszplinen war im "guten Modus" unterwegs, ihr Trainer Florian Winkler hatte den Kurs gesetzt. "Es war sehr hart, ich habe auch deshalb das Set-Up dementsprechend abgestimmt. Oben bin ich nicht ganz reingekommen, aber ab dem Mittelteil habe ich einen Superlauf gehabt und jeden Schwung getroffen", analysierte Görgl, die ihre Einsatzfreude mit ins Finale nahm.

Siegerin Worley lag zur Halbzeit an der zweiten Stelle, im zweiten Durchgang stellte sie Laufbestzeit auf - und war überrascht vom Resultat: "Es war eisig und schlagig, das sind schon auch Bedingungen, die ich mag. Aber ich habe mich überhaupt nicht gut gefühlt", sagte die Bronzemedaillengewinnerin der WM 2011 in Garmisch Partenkirchen. Für die erst 22-jährige Riesentorlaufspezialistin war es der sechste Weltcupsieg ihrer Karriere.

Im Riesentorlauf-Weltcup liegt nach vier Rennen Rebensburg (290 Punkte) vor Fenninger (222), Lindsey Vonn (USA/217), Worley (210) und Görgl (176), in der Gesamtwertung führt weiterhin Vonn (934), dahinter folgen die Slowenin Tina Maze (638), am Samstag vor Heimpublikum hinter Vonn Fünfte, Marlies Schild (548) und Görgl (516).

ÖSV-Rennsportleiter Herbert Mandl blieb nichts anderes, als den Rennausgang zur Kenntnis zu nehmen. "Dieses Mal ist es leider nicht zu unseren Gunsten ausgegangen. Das mit Lizz tut weh. Lizz ist sehr gut gefahren, es wäre für den Sieg sehr eng geworden, aber den zweiten hätte sie sicher gehabt", betonte der Niederösterreicher.

Lienz-Siegerin Fenninger ließ sich vor allem im ersten Durchgang von den eisigen Bedingungen die Schneid abkaufen. "Im zweiten war ich etwas mutiger. Da habe ich es ein bisserl besser einschätzen können. Es ist ein sehr schwieriger Riesentorlaufhang, da musst du kämpfen. Und die Dichte ist sehr eng", meinte die Salzburgerin. "Mit Eis hat sie normal überhaupt kein Problem. Aber für Anna hat es vielleicht ein bisserl zu viel gedreht", meinte Mandl. (APA/red)