München/Ehingen - Die Drogeriekette Rossmann hat nur an 50 bis 80 Märkten des insolventen Konkurrenten Schlecker Interesse. Das sagte Unternehmenschef Dirk Roßmann der am Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Focus". "Ich wage die Prophezeiung, dass der Insolvenzverwalter nicht viele Läden weiter betreiben wird können."

Die meisten der noch rund 7.000 Märkte in Deutschland müssten schließen, weil sie nicht mehr zeitgemäß seien. "Die Wettbewerber Rossmann, dm und Müller sind dieser Kette schon vor Jahren meilenweit enteilt", so Roßmann. Schlecker habe zu lange am alten Konzept festgehalten, immer nur neue Geschäfte zu eröffnen.

Mit einem monatlichen Umsatz von im Schnitt 20.000 Euro wie bei Schlecker könne man auf Dauer kein erfolgreiches Drogeriemarkt-Konzept betreiben, sagte der Unternehmer. "Rossmann und dm kommen monatlich im Schnitt auf Erlöse von 300 000 Euro."

Das Schlecker-Familienunternehmen aus Ehingen hatte am Freitag mitgeteilt, dass Deutschlands größte Drogeriekette zahlungsunfähig ist und in die Planinsolvenz geht. Grund sei eine geplatzte Zwischenfinanzierung. (APA/dpa)