Kairo - Die syrische Opposition will dem Bericht der Beobachtermission an die Arabische Liga eine eigene Darstellung entgegensetzen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus dem Umfeld führender Regimegegner erfuhr, rechnen die Aktivisten damit, dass sich in dem offiziellen Bericht nicht alle Angriffe der Regierungstruppen auf Demonstranten wiederfinden.

Der Leiter des Beobachterteams, der sudanesische General Mohammed Mustafa al-Dabi, wollte den Bericht über den ein Monat langen Einsatz am Samstag der Arabischen Liga vorstellen. Auf dieser Grundlage wollen die arabischen Staaten dann über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Der Vorsitzende des Syrischen Nationalrats (SNC), Burhan Ghalioun, wollte unterdessen in Kairo dafür werben, dass die Ergebnisse der Mission an den UNO-Sicherheitsrat weitergeleitet werden.

Insgesamt 165 arabische Beobachter hatten in den vergangenen vier Wochen zahlreiche Krisenherde in Syrien besucht. Die Mission endete am Donnerstag. Allerdings erreichte sie das eigentliche Ziel, ein Ende des Blutvergießens, nicht. Oppositionelle kritisierten zudem, dass die Teams vom Regime des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad massiv getäuscht worden seien. Nach UNO-Schätzungen sind seit Beginn der Massenproteste gegen Assad im März mehr als 5.400 Menschen getötet worden. (APA)