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Spitze!

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Out.

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Kranjska Gora - Nach elf perfekten, für die Konkurrentinnen furchterregenden Slalomschwüngen, war am Sonntagvormittag die Siegesserie der 30-jährigen Salzburgerin Marlies Schild auch schon gerissen. Die fünffache Saisongewinnerin hatte in Kranjska Gora zu viel Speed aufgebaut und keine Chance mehr, Richtung zu machen. Sie fuhr am zwölften Tor deutlich vorbei. "Ich war zu schnell, das war zu viel des Guten, eine Fehleinschätzung. Ein Ausfall kann passieren, sollte aber nicht passieren. Ich muss weiterschauen und das abhaken." Am Dienstag wird sie im männlichen Nachtslalom in Schladming Vorläuferin sein und versuchen, "schon mal ein bisschen WM-Luft zu schnuppern".

Natürlich werden Slaloms in Slowenien und anderorts auch ohne Marlies Schild fertig gefahren und voll gewertet. Somit war es Michaela Kirchgasser vorbehalten, die oberste Stufe des Podests zu besteigen. Sie sagte: "Cool."

Tipp von Vonn

Die 26-Jährige aus Filzmoos war bereits Halbzeitführende, ein Gefühl, das sie noch nie zuvor erlebt hatte. "Total lässig! Ich habe mir das erarbeitet, das gab mir Auftrieb und Motivation", sagte sie. "Kill the second run" hatte ihr die US-Amerikanerin Lindsey Vonn für das Finale mit auf den Weg gegeben. Kirchgasser killte, legte auf dem eisigen und steilen Hang Podkoren erneut eine Bestzeit hin und setzte sich 0,65 Sekunden vor der Finnin Tanja Poutiainen und 1,34 vor der Slowakin Veronika Zuzulova durch. Es war ihr zweiter Weltcupsieg, vor fünf Jahren hatte sie in Sierra Nevada einen Riesentorlauf gewonnen. Kranjska Gora war ihr 80. Einsatz im Slalom. "Warten lohnt sich."

Die Plätze neun, vier, sechs, zehn und drei hatte sie in dieser Saison belegt, das kann ebenfalls als Serie bezeichnet werden. Am 3. Jänner hatte sich Kirchgasser auf der Fahrt zu Rang drei im Nachtslalom von Zagreb eine Knochenprellung am Schienbeinkopf zugezogen. Da während ihrer Zwangspause im Weltcup-Kalender nur Speedrennen aufschienen, verpasste sie keinen technischen Bewerb. "Ich habe recht brave Knie und muss sagen, sie folgen mir gut. Ich konnte zeigen, dass meine Resultate kein Zufall waren. Das macht mich stolz."

Schild konnte sich mit einem Blick auf die Datenbank trösten. Die Siege in Aspen, Courchevel, Flachau, Lienz und Zagreb werden nicht gelöscht. "Ich habe so viel gewonnen heuer, da darf ich nicht lange traurig sein." Ihr letzter Ausfall geschah am 11. Jänner 2011 in Flachau. Die Chance, sich in der Liste der längsten Serien ganz vorn einzuordnen, ist vorerst dahin. Es führen die Kroatin Janica Kostelic und die Schweizerin Vreni Schneider mit je acht Erfolgen. Die Möglichkeit, einen neuen Anlauf zu nehmen, hat Schild erst am 12. Februar in Soldeu, das liegt in Andorra. Ihr insgesamt 33. Slalomsieg wäre quasi ihr Erster.  (red, APA, DER STANDARD Printausgabe 22.01.2012)