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Didi "Rennschwein" Cuche, Sieger der Abfahrt.

Foto: APA/epa/Jäger

Er ist "aussigrutscht" und "ummigfoan", er schaut, dass er "owakummt ohne an Schnitzer". Und da hat er "a Glick ghobt, bist du deppad". Es ist nämlich "unpackbar, wie des a Mensch korrigieren kann". Er ist ein "Hundling", ein "oiter Fuchs", ein "Rennschwein".

Die Zuschreibungen, die Skimoderator Armin Assinger in Doppelconférence mit seinem Kollegen Oliver Polzer den Abfahrern auf der Kitzbüheler Streif verlieh, sind bestimmt aus liebevoller Verbundenheit und Achtung vor den Leistungen der Athleten geboren. Angehört haben sie sich aber nicht nach professioneller Analyse einer technisch und mental fordernden Sportart, sondern nach ziellosem Smalltalk in klischeehafter Einheitsmundart. Die Übertragung wird zum öffentlich-rechtlichen Wirtshaustisch, an dem ganz Österreich Platz nehmen darf.

Beim Fußball versteht man so ein Verhalten: Da spiegeln die Kommentatoren wenigstens die sportlichen Leistungen. "Chefanalytiker" Herbert Prohaska passt wie der Ball im eigenen Tor. Aber beim Skifahren? Warum suggeriert der TV-Konsum eines Skispektakels im Land der Weltklassefahrer nicht die Professionalität, die hinter den Spitzenleistungen steht? Wo bleiben Hintergründe zu Training, Material und Statistik? Wo bleibt fundierte Analyse?

Nein, hier blödelt man über die Steuerpflicht für Ski-Preisgelder und Steuerfreiheit für Millionenshow-Gewinner. Hier machen sich gelangweilte Moderatoren nach Interview-Schaltungen über die Sprache ausländischer Athleten lustig, die nicht gut Deutsch können. Bei einigen Gelegenheiten fragt man sich, ob die beiden nicht gerade glauben, ihr Mikrofon sei abgeschaltet. Nein, offenbar meinen die das ernst. (Alois Pumhösel/DER STANDARD; Printausgabe, 23.1.2012)