Wien - Die Nationalbank-Tochter Münze Österreich sucht nach dem mutmaßlichen Korruptionsskandal bei der OeNB-Notendruckerei OeBS einen neuen Vorstand. Am Wochenende wurde der seit einigen Monaten interimistisch besetzte Posten offiziell im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" ausgeschrieben.

Die Funktionsdauer beträgt fünf Jahre, der neue Manager wird insbesondere den Bereich Produktion, Einkauf und Materialwirtschaft sowie den weltweiten Vertrieb von Münz-Halbfabrikaten zu verantworten haben, heißt es in der Pflichtmitteilung.

Die Nationalbank hatte im Oktober 2011 nach Bekanntwerden dubioser Geldflüsse die zwei Geschäftsführer ihrer Tochter OeBS gefeuert. Eine der beiden saß gleichzeitig im Vorstand der Münze Österreich und musste auch dort seinen Hut nehmen.

Der Vorstand der Münze Österreich besteht aus zwei Personen, der seit längerem amtierende Chef soll im Amt bleiben, wie es bei der OeNB auf Anfrage hieß.

Im OeBS-Skandal ermittelt die Wiener Staatsanwaltschaft, unter anderem steht der Verdacht illegaler Preisabsprachen im Raum. Der OeBS-Schwestergesellschaft Münze Österreich wiederum kam im vergangenen Herbst ein langjähriger Vorstand abhanden; er solle private Ausgaben ohne Genehmigung mit der Firmenkreditkarte bezahlt haben. (APA)