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63 Prozent befürworten die Ganztagsschule als mögliche "Schule der Zukunft".

Foto: dpa/Peter Steffen

Wien - Die Österreicher können den Modellen der Gesamtschule und Ganztagsschule einiges abgewinnen. In einer Befragung des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) befinden 75 Prozent die gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen als "gute Idee", während 63 Prozent die Ganztagsschule als mögliche "Schule der Zukunft" befürworten. Ernüchternd ist hingegen der Informationsstand der Befragten: Mehr als zwei Drittel können sich unter der Gesamtschule wenig bzw. nichts vorstellen, während lediglich vier von zehn die Ganztagsschule ein Begriff ist, wie aus den Unterlagen zu einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem niederösterreichischen SPÖ-Chef Sepp Leitner am Montag hervorgeht.

Das Ergebnis der unter 1.064 Österreichern ab 15 Jahren durchgeführten repräsentativen Befragung zeigt laut Peter Zellmann vom IFT, dass die Bevölkerung "innovationsbereiter" ist, "als die Politik ihr zutraut". Er fordert deshalb die Regierung auf, die Voraussetzungen in den Bereichen Schulorganisation und Lehrerbildung zu schaffen und diese der Differenzierung im Unterricht unterzuordnen. Die SPÖ fordert seit jeher die Einführung einer gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen, während die ÖVP dadurch eine Senkung des Leistungsniveaus befürchtet.

"Besser als bisher"

Die Gesamtschule wird bei der Umfrage - laut Fragestellung wörtlich "unabhängig von jeder parteipolitischen Einstellung" - als "ein besser als bisher differenzierendes Schulsystem" beschrieben, das schlechten Schülern hilft und begabte Schüler fördert. Bereits acht von zehn Befragten können sich mit einer Gesamtschule in der so dargestellten Form anfreunden. Nach dem Hinweis, die Ganztagsschule könne nur als Verpflichtung für alle Pflichtschüler funktionieren, können sich vier von zehn zuvor Unschlüssigen vorstellen, ihre Meinung in Richtung einer verpflichtenden statt einer freiwilligen ganztägigen Schulform zu ändern. (APA)