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Von den entscheidenden Sitzungen des Krisenstabs nach dem Unglück von Fukushima sind keine Protokolle erhalten.

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Tokyo - Die japanische Regierung wünscht eine permanente Präsenz der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Unglücksreaktor von Fukushima. "Wir sind mit der IAEA im Kontakt, um zu sehen, was gemacht werden kann", sagte ein japanischer Diplomat am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Außenminister Koichiro Gemba, der selbst Abgeordneter des Wahlkreises Fukushima ist, sagte am Sonntag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Jiji, er wolle mit IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano über eine solche Vertretung in der Präfektur Fukushima sprechen.

Mit der IAEA-Präsenz soll nach dem Unglück vom 11. März 2011 das Vertrauen der Bevölkerung in die Atomkraft wieder gestärkt werden. Ein Tsunami hatte das Atomkraftwerk von Fukushima so stark beschädigt, dass das Kühlsystem ausfiel. Die dadurch verursachte Kernschmelze in einigen Reaktoren führte zu einer weiträumigen Verstrahlung. Derzeit halten sich zehn IAEA-Experten in Japan auf, um die Ergebnisse sogenannter Stresstests an den japanischen Reaktoren zu überprüfen. Von den 54 Reaktoren in Japan sind nur fünf in Betrieb. Der Widerstand gegen den Betrieb von Atomkraftwerken nahm nach der Katastrophe von Fukushima stark zu.

Von den entscheidenden Sitzungen des Krisenstabs nach dem Unglück von Fukushima sind keine Protokolle erhalten. "Ja, das stimmt", sagte ein Sprecher der Agentur für Atomsicherheit zu einem entsprechenden Bericht des Fernsehsenders NHK. Unter der Leitung des damaligen Regierungschefs Naoto Kan hatte der Krisenstab die Rettung zehntausender Menschen aus der Umgebung des Reaktors beschlossen. Die Regierung in Tokio teilte mit, sie habe die Agentur zur nachträglichen Rekonstruktion der Debatten des Krisenstabs aufgefordert. (APA)